4 Anzeigen-SonderveröentlichungHauptursächlich für die Idee,in derNähe des Oberforsthausesaufdem Geländeeinerehemaligen Militärschießanlageeinen Sportpark zu errichten,waren die ersten OlympischenSpiele derNeuzeit, die 1896 inAthen stattgefunden hatten. InFrankfurt gab es1897 erste Diskussionen,derlei Sportbegeisterung amMainestrand eine Bühne zu bieten.Daraus wurde zwar nichts, aber derSport hatte sich trotzdem mehrinden gesellschaftlichen Vordergrundgedrängt. Der ErsteWeltkrieg von1914 bis 1918 beendete allerdingserst einmal alle Gedankenspielewohlhabender Frankfurter Bürgerabrupt.KULTUR UND SPORTAUF42HEKTARDAS FRANKFURTER WALDSTADION STEHT SEIT EXAKT100 JAHREN IMSTADTWALD. EIN ABRISS ÜBER EINJAHRHUNDERT VOM SPORTPARK ZUR FUSSBALLARENA100JAHREVOLLER TORE, SIEGEUND LEIDENSCHAFT!WIEDER ZURÜCK ZUM SPORTPARK.Dem Krieg folgte ein Sportboom,derdie Mitgliederzahlen aller Vereinenach oben katapultierte. DieStadt Frankfurt reagierte 1920mit der Bildung eines„Stadtamtesfür Leibesübungen“, welchessich um den neuen Trend kümmernsollte.Dort entstanden aucherste konkrete Planungen für einenneuen Sportpark, fürden nachlängerer Suche schließlich der Platzim Stadtwald auserkoren wurde.Am 25. August1921 beschloss dieStadtverordnetenversammlung imRömer dessen Bau. Geplantwurdenzunächstauf dem 42 Hektar großenGelände das eigentliche Stadion mit37.000 Zuschauerplätzen, ein TurnundFestplatz, ein Radstadion sowieein Schwimmbad. Doch Finanzkrisen,Inflation und Währungsreformbrachtendie Arbeiten zunächstinsStocken. Die Bauarbeiten bekamenmit dem Beschluss neuen Schwung,die ersteInternationale Arbeiterolympiade1925 in Frankfurt auszurichten.Die Entwürfe stammtenvon GartenbaudirektorMax Bromme für dieGesamtanlageund vonStadtbauratGustavSchaumann für das Tribünengebäude.Die Gesamtkostenbetrugen 3,7Millionen Mark. DieTribünen bestanden überwiegendaus Erdaufschüttungen unterMiteinbeziehungdes ehemaligen Kugelfangsfür die Südtribüne. Lediglichdie Haupttribüne an der Nordseitebestand aus Stahlbetonund hatteeine einem antiken griechischenTheaternachempfundene Fassade.Am 21. Mai 1925 wurde das Stadion,bestehend aus einem 120 Meterlangen Tribünen- und Verwaltungsgebäudesowie dem voneiner 500Meterlangen Laufbahn umgebenenRasenplatz, offiziell eröffnet.Die Arbeiterolympiade, viele weiteresportliche Ereignisse aufdem Arealund die große Begeisterung für dieFußballspiele –Frankfurt entwickeltesich zur Sportmetropole. Die Fähigkeit,all dies professionell abzuwickeln,ließ die Stadt vonOlympischenSpielen 1936 träumen. Köln,Nürnbergund Berlin zogenjedochauch ins Rennen, im Sinne einesgeschlossenen deutschen Auftretensgegenüber den ausländischenMitbewerbern entschied sich derDeutsche Reichsausschuss für dieKapitale. Träume vonOlympischenSpielen befeuerte auch OberbürgermeisterWalterWallmann aufderAbschlussfeier des Deutschen Turnfests1983imWaldstadion,bislanggingen sie nichtinErfüllung.1945:Aufbruch nach demKriegNach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmtedie amerikanischeBesatzungsmachtdas gesamteAreal im Stadtwald, benannte es umin Victory Park und ließ nur seltenSportveranstaltungen zu, ehe dieRadrennbahn, die Tennisanlageunddie Wintersporthalle im Jahr desDeutschen Turnfestes1948 zurück inFrankfurter Hand gingen. Am 7. Juni1950 zogsich die Siegermachtkomplettzurück, Frankfurt hatteseinenSportpark namens Waldstadion wieder.DieAnlageumfasste zwischenzeitlichneben den genanntenSportstättenaucheine Kunsteisbahn inder Radrennbahn, eine Bogenschießanlageundnach dem Abriss desWaldtheaters ein Hockeyplatz, der1996 zur Golf-Übungsanlagewurdeund heuteals TV-Compound dient.Links ein Geländeplanvon 1928,rechts eineLuftaufnahme von 1960.
Anzeigen-Sonderveröentlichung 5Aus Kapazitätsgründen plante dasGartenamt eine deutliche Erweiterung,nachdem am 17.Mai 1953beim Endrundenspiel um die DeutscheMeisterschaft der Eintrachtgegen den 1.FCKaiserslauternfast 70.000 Karten für die Arenamit ihren 55.000 Plätzenverkauftworden waren. Rund 200 verletzteStadionbesucher waren die Folge.Das neue Waldstadion sollte lautPlan Platz für 87.200 Zuschauerbieten, davon 16.000 Sitzplätze und71.200 Stehplätze; letztlich wurdenes etwas weniger.Am14. Mai 1955wurde das zweitgrößte StadionDeutschlands mit einem großenProgramm eingeweiht.1974: Ein Umbau, derfasteinenNeubaudarstellteDer zweite große Umbau des Waldstadionswurde zur Fußball-Weltmeisterschaft1974 erforderlich.Nach der erfolgreichen BewerbungalsAusrichterstadt 1968verging einJahr,umdie notwendig gewordenenModernisierungsmaßnahmenauszuarbeiten. Der Startschuss desAusbaus erfolgte nach diversenZwistigkeiten 1972. Dann gab eskein Zurück mehr.Oder wie demProgrammheft „Das FrankfurterWaldstadion“anlässlich der offiziellenEröffnung am 27.März 1974zu entnehmen ist: „Das WörtchenUmbau, unterdem dieArbeiten […]firmierten, istvornehmes Understatementangesichts dessen, wastatsächlich geschah.Der BegriffNeubau würde den Kern der Dingeeher treffen.“Das Gemeinschaftswerk des DezernatsSoziales und Freizeit, desSport- und Badeamts und derStadionGmbH hoben ihrerzeit hervor:„Hier ist nicht eine 60.000-Mann-Arena beziehungslos indie Landschaftgesetzt worden, sondernhier ordnet sie sich in einen ganzenSportkomplex ein,der allen offenstehtund der alle ansprechen soll.“Anlass fürdie nächste Modernisierung,die rückblickend einmalmehr eher einem Neu- als einemUmbau gleichkam,war die Fußball-Weltmeisterschaft 2006.Stück fürStück, Seite für Seite, wurden diealten Ränge undTribünen abgerissenund durch neue ersetzt. DasWaldstadion wurde ein reines Fußballstadion,die alte Laufbahn entfiel,die Zuschauerrückten dadurchein ganzes Stück ans Spielfeld.Indie Haupttribüne wurden 76 Logen,2200 lederne Business-Seats undgroße VIP-Räume eingebaut. DerKomfort für zahlungskräftige Besuchererhöhte sich enorm, zumalunter derArena eine riesigeTiefgaragerund 1800Autos Platz bietet.Ein weiteres bis heute erhaltenesMerkmal ist das riesige Zeltdach,das inknapp 20Minuten überdem Spielfeld geschlossen werdenkann. Die Rede warallenthalbenvom„größten Cabrio der Welt“, dasam 15. Juni 2005 mit dem Confed-Cup-EröffnungsspielzwischenDeutschland undAustralien dasLicht derFußballwelt erblickte.2020:Zweitgrößte StehplatztribünederBundesligaAls Eintracht Frankfurt am 1. Juli2020 Hauptmieterdes nun DeutscheBank Park heißenden Stadionswurde, wardies zugleich derStartschuss, die Spielstätte Schrittfür Schritt für aktuell 58.000 Besucherzugänglich zu machen,inderNordwestkurve aus drei Rängenzwei und daraus die zweitgrößteStehplatztribüne der Bundesligazu machen sowie das sportlicheZuhause in denVereinsfarben zugestalten. Bis zu38.000 Sitzplätzeerstrahlen im neuen, schwarzenDesign,die Treppen sind weißgestrichen. Eines der visuellenPrunkstücke ist der neue Look dernach demTod derVereinslegendeso benannte Jürgen-Grabowski-Tribüne,wodieaufdem Unter- undOberrang in Weiß gehaltenen Plätzeden Schriftzug „Eintracht vomMain“erzeugen (Bild oben).Mit Blick aufdie Gegenwart schicktsich derStadtwald mit demStadion als Magneten an, an dieAnsprüche der Vergangenheit zurückzutasten.Trimm-Dich-Pfadund Kletterwald laden zurkörperlichenErtüchtigung ein,auf demSommerweg können Besucher MijatGacinovics Lauf zum DFB-Pokalsieg2018 detailgetreu nachsprinten–und die sportlichen Großereignissebieten immer wieder auchMöglichkeiten fürJedermann, wieam Tagnach dem DEL WinterGameim Januar,als Eislaufen im Stadionmöglich war,oder bei den Laufveranstaltungenmit Start und/oderZiel am oder im Stadion.EinStadion,JAHREWALDSTADIONdasGenerationenverbindet.HAILOgratuliert demStadionzum Jubiläum!Und sagt Danke –für100 JahreLeidenschaft, Höhenflüge undechte Gänsehaut.DasWaldstadion als Sportstätte für JederfrauundJedermann,mit dem Kletterwald und demTrimm-Dich-Pfad.PartnerHAILO.de
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