JahreNationalversammlung in derPaulskirche Inhalt Seite3 Historische Kronzeugin aller Demokraten in unserem Land Ein Gastbeitrag der Präsidentin des Hessischen Landtages, Astrid Wallmann Seite4 Das Zentrum der Revolution Der Historiker Paul Nolte beleuchtet Erfolg und Scheitern des demokratischen Aufbruchs von 1848/49 Seite8 Zahlen und Fakten zum Paulskirchen- Parlament Seite10 „Sehr viel ist in der Region passiert“ Autorin Sabine Börchers hat sieben Routen rund um Frankfurt verfolgt und noch vorhandene Spuren der Revolutionäre entdeckt Seite11 „Unbedingt besuchen“ TCF-Geschäftsführer Thomas Feda blickt im Kurzinterview erwartungsvoll auf das viertägige Paulskirchenfest Seite12 Veranstaltungskalender Frankfurt feiert vom 18. bis 21. Mai das 175-jährige Jubiläum der Paulskirchenverfassung. Mit Ständen, Bühnen und einem großen Programm wird Demokratie für jeden Besucher erlebbar Seite24 „Wir wollen ein Ensemble aus Paulskirche und Haus der Demokratie“ Volker Kauder über die Ideen für die künftige Entwicklung des Gebäudes Seite26 „Wir sollten den Menschen viel mehr Mitsprache geben“ Politikwissenschaftlerin Brigitte Geißel zu aktuellen Problemen der Demokratie und Ansätzen, wie eine Demokratie der Zukunft aussehen könnte Seite28 Ort der Erinnerung Vor und an der Paulskirche finden sich Denkmäler, Gedenktafeln und Reliefs – eine Erinnerung an bedeutende Persönlichkeiten und Ereignisse Seite30 Chronik Die Geschichte der Paulskirche Liebe Leserinnen, liebe Leser, unter den Erinnerungsorten der deutschen Geschichte hat die Paulskirche in Frankfurt eine besondere Würde. Die Würde entspringt aus dem, was hier vor 175 Jahren geschah. Die Paulskirche steht für den Ort, an dem in Deutschland die Demokratie ins Licht trat. Die parlamentarische Demokratie ist die einzige Staatsform, die den Menschen eine würdige Existenz bietet. Nur sie sichert dauerhaft Freiheit, Recht und Frieden, nur sie sichert allgemeines Wohlergehen. Das ist das Vermächtnis der Jahre 1848/49. Die Nationalversammlung stand nicht am Beginn einer Entwicklung, sondern sie war ein epochemachender Abschnitt auf einem langen Weg. Auf einem Weg, auf dem die Demokratie gedanklich entwickelt und aktiv vertreten wurde, auf dem mutig und verantwortungsbewusst für die gleiche Teilhabe an der politischen Willensbildung gestritten wurde. In der Paulskirche fand dieses Engagement einen weithin sichtbaren Ausdruck. Was hier gesagt und aufgeschrieben wurde, prägt die Verfassungsgeschichte Deutschlands bis heute. Die Paulskirche ist Gegenwart. Nach 1848/49 sollten jedoch noch viele Jahrzehnte vergehen, ehe die parlamentarische Demokratie zur Staatsform in Deutschland werden konnte. Die erste deutsche Demokratie scheiterte – Kräfte ergriffen die Macht, die weite Teile Europas und der Welt mit Krieg, Mord und Zerstörung überzogen. Die Erinnerung an das Vergangene und die Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft verpflichten uns, die zweite deutsche Demokratie in den Ländern und in der Bundesrepublik mit Leben zu füllen. Was die Abgeordneten der Nationalversammlung 1848/49 erarbeiteten, bleibt eine Richtschnur. Heute ist es an uns, das Wissen um Demokratie und ihren Wert weiterzugeben. Boris Rhein Hessischer Ministerpräsident Boris Rhein, Hessischer Ministerpräsident Foto: Sinah Osner Foto: © Silke Koch - stock.adobe.com IMPRESSUM 175 JAHRE NATIONALVERSAMMLUNG IN DER PAULSKIRCHE Anzeigen-Sonderveröffentlichung der RheinMainMedia GmbH vom 5. Mai 2023 RheinMainMedia GmbH (RMM), Waldstraße 226, 6307 l Offenbach (zugleich ladungsfähige Anschrift der im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten) l Veröffentlicht in: Frankfurter Neue Presse, Höchster Kreisblatt, Taunus Zeitung, Frankfurter Rundschau, F.A.Z. Rhein-Main, Hanauer Anzeiger und Offenbach Post l Geschäftsführer: Achim Pflüger (RMM) l Projektleitung: Holger Kranz (RMM), Telefon (0 69) 75 01-49 63, holger.kranz@rmm.de l Konzept: Bernd Buchterkirch Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Bernd Buchterkirch (RMM) l Text: Content & Design (RMM) – Astrid Wallmann, Bernd Buchterkirch, Florian Leclerc, Kathrin Rosendorff, Paul Nolte, Peter Hanack l Layout: Content & Design (RMM) – Tanja Schmitz (RMM) l Fotos: Titelseite: © manfredxy - stock.adobe.com, epd_Keystone, © driendl - stock.adobe.com, Historisches Museum Frankfurt Horst Ziegenfusz, ©#visitfrankfurt, Holger Ullmann. Fotos Innseiten: soweit nicht angegeben, Bilder der einzelnen Unternehmen l Druck: Frankfurter Societäts-Druckerei . Kurhessenstraße 4–6 . 64546 Mörfelden-Walldorf Weitere Detailangaben siehe Impressum der oben aufgeführten Veröffentlichung.
Anzeigen-Sonderveröffentlichung Seite 3 Historische Kronzeugin aller Demokraten in unserem Land Was uns die Paulskirche in ihrem Jubiläumsjahr auch heute noch bedeutet. Ein Gastbeitrag von Astrid Wallmann, Präsidentin des Hessischen Landtages 175 Jahre sind vergangen, seit in der Frankurter Paulskirche mitderNationalversammlungdaserstedemokratischgewählte deutsche Parlament zusammentrat. Was sich im Jahr 1848 ereignete, ist ür uns heute in einer reiheitlich-demokratisch organisierten Gesellschat auch deshalb so wichtig, weil die danach olgenden Jahrzehnte Zweiel daran aukommen ließen, wie es um das demokratische Potenzial in Deutschland bestellt war. Die Paulskirche steht daher sinnbildlich ür ein erstes – wenn auch nur kurzes – Bekenntnis zum Parlamentarismus in Deutschland und war aus diesem Grund seit jeher historischeKronzeuginüralleDemokrateninunseremLand. Wir müssen jedoch nicht nur in Ehrurcht au das Jahr 1848 blicken, sondern können dies auch in dem Bewusstsein tun, dass seitdem vieles im demokratischen Sinne erreicht wurde. Die Nationalversammlung der Paulskirche ist uns Vorbild in ihrem Bestreben nach Freiheit, Menschenrechten und Selbstbestimmung gegenüber einem autokratischen System. Aber sie war auch Kind ihrer Zeit, da sie überwiegend das Bürgertum und ausschließlich Männer bei der Repräsentanz der Bevölkerung berücksichtigte. Die Paulskirche war somit zwar der Ausgangspunkt unserer parlamentarischen Geschichte, dem jedoch bis in unsere Gegenwart noch zahlreiche Entwicklungsschritte im Sinne echter demokratischer Teilhabe olgten und olgen mussten. Die Paulskirche war auch in den dunkelsten Zeiten unserer Geschichte immer ein mentaler Erinnerungsort, dass es in unserem Land ein Bedürnis nach Freiheit und demokratischer Selbstbestimmung gab und gibt. Das macht ihre historischeBedeutungbisheuteaus.SeitihrerZerstörungimZweiten Weltkrieg wurde daher immer wieder auch der Wunsch geäußert,dasInneredesBauwerksimSinnedesZustandsvon 1848 zu rekonstruieren, um ür den mentalen auch einen historisch angemessenen architektonischen Erinnerungsort zu schaen. So verständlich dieser Wunsch auch ist: Die Kriegszerstörung der Paulskirche und deren Ursachen gehören untrennbar zu diesem Bauwerk und zu dem, ür was sie historisch steht. Gerade die Wunden und Narben der deutschen Geschichte, die dieses Bauwerk zeigt, machen es zu einem historisch angemessenen Erinnerungsort und düren nicht getilgtwerden.DieErinnerungan1848istvomheutigenStand- punkt aus nur möglich, wenn wir auch dessen gedenken, was sich später au dem langen und beschwerlichen Weg des Parlamentarismus in Deutschland bis 1949 ereignete. Astrid Wallmann, Präsidentin des Hessischen Landtages Foto: Annika List Der Weg und die Geschichte enden jedoch nicht in Bonn und im Jahr 1949. Wir haben auch in den vergangenen 75 Jahren in der Bundesrepublik einen Weg zurückgelegt. Wir leben heute in einem wiedervereinten Deutschland und die „Berliner Republik“ ist nicht gleichzusetzen mit ihrer Bonner Vorläuerin, denn ein Teil des heutigen Deutschlands erlangte erst 1990 Freiheit und Selbstbestimmung. Es ist wichtig, dass dieser Aspekt der deutschen Geschichte auch in den Gebieten der alten Bundesrepublik berücksichtigt wird und in der Zukunt noch stärkeren Eingang in eine gesamtdeutsche Erinnerungskulturindet.Undauchdarüberhinaussolltenwir uns bewusst sein, wieviel wir in diesen zurückliegenden Jahrzehnten im Sinne der demokratischen Teilhabe, der Grundrechte und der Sicherung des Friedens erreicht haben: Für die Gleichberechtigung der Frauen, ür die Rechte von Minderheiten in unserer Gesellschat und ür das geeinte Europa – um nur einige der wichtigsten Errungenschaten zu nennen. Darau düren und sollten wir stolz sein. Auch wenn er noch nicht zu Ende ist, können wir mit Blick au unseren Parlamentarismus im Jubiläumsjahr der Paulskirche doch sagen: Wir sind au dem richtigen Weg. Stand: 03/2023 Einen Weg zurückgelegt Das Jahr 1848 ist zudem historisch untrennbar mit dem Jahr 1849 verknüpt, in dem die parlamentarischen Honungen des Vorjahres jäh ihr Ende anden. Es dauerte noch einhundert weitere Jahre, bis mit der Gründung der Bundesrepublik jene stabile demokratische Ordnung etabliert wurde, in der wir bis heute in Frieden, Selbstbestimmung und Freiheit leben. Der Weg des deutschen Parlamentarismus von Frank- urtüberWeimarnachBonnwarkeinleichter.Erwargeprägt von vielen Rückschlägen und auch Zweieln, ob die Deutschen zur Demokratie überhaupt ähig und gewillt seien. Die Weimarer Republik wurde daher ot auch als eine „DemokratieohneDemokraten“beschrieben.DochdieseSichtweise verknüptdasJahr1919auunzulässigeundatalistischeWeise mit dem Jahr 1933: Die au die erste deutsche Republik olgende nationalsozialistische Diktatur war keine unabwendbare Folge der Geschichte. Weimar hätte – trotz aller Probleme im Inneren und ußeren und trotz der in Teilen instabilen Strukturen – auch gelingen können. Dass und wie diese Republik dennoch scheiterte, ist uns bis heute Mahnung und historische Verantwortung in der Gegenwart. 39 MUSEEN, UNENDLICHE FREIHEIT MUSEUMSUFERTICKET 2 TAGE 21 € museumsufer.de Archäologisches Museum Frankfurt Bibelhaus ErlebnisMuseum Caricatura Museum Frankfurt Deutsches Architekturmuseum Deutsches Ledermuseum Offenbach Deutsches Romantik-Museum DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum Dommuseum Frankfurt Eintracht Frankfurt Museum Fotografie Forum Frankfurt Frankfurter Goethe-Museum/ Freies Deutsches Hochstift Frankfurter Kunstverein Geldmuseum der Deutschen Bundesbank Haus der Stadtgeschichte Offenbach Hindemith Kabinett im Kuhhirtenturm Historisches Museum Frankfurt Ikonenmuseum Frankfurt Institut für Stadtgeschichte Jüdisches Museum Frankfurt Jüdisches Museum/ Museum Judengasse Frankfurt Junges Museum Frankfurt Klingspor Museum Offenbach Liebieghaus Skulpturensammlung MOMEM – Museum of Modern Electronic Music Museum Angewandte Kunst Museum für Kommunikation MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST TOWER MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST ZOLLAMT Museum Giersch der Goethe-Universität Museum Sinclair-Haus Bad Homburg Portikus Porzellan Museum Frankfurt SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT Senckenberg Naturmuseum Städel Museum Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse Struwwelpeter Museum Weltkulturen Museum
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