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Beliebte Reiseziele Herbst/Winter 2022

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BELIEBTE REISEZIELE Dein Urlaub vom Alltag Leuchttürme der Bretagne Wo das maritime Lichtorchester spielt Der Phare de Saint-Mathieu ist seit 1835 in Betrieb. An diesem warmen Spätsommerabend scheint die Sonne ins Meer geflossen zu sein. Hat Wasser, Felsen und Boote in Gold getaucht. Darüber kreisen Möwen wie niedliche Papierflieger, ihr Kreischen ein säuselnder Chorgesang. Hier, auf fast 60 Metern Höhe, scheint das südliche Finistère verzaubert. Finis terrae, das Ende der Welt, wie die Römer den westlichsten Teil der Bretagne nannten, gleicht einem friedlichen Meeresidyll. „Dabei gehört dieses Gebiet zu den gefährlichsten Seegründen Europas“, sagt Loïk Peton, Mitte 30, Meeresbiologe, der mit den Besuchern die 290 Stufen hinauf auf den Leuchtturm Phare d’Eckmühl an der Landspitze der Gemeinde Penmarc‘h gestiegen ist. Lichtorchester zur Sicherung der Seefahrt Langsam bricht die Nacht herein. Rechts, links, wo man auch hinschaut: Immer mehr Leuchtfeuer blitzen weiß, rot, grün in der Ferne auf. Ein gigantisches maritimes Lichtorchester zur Sicherung der Seefahrt. Lauter Solisten sind es aber, denn jeder Turm hat seine eigene Kennung, verrät mit seiner Lichtfarbe und dem individuellen Takt, wer er ist und wovor er bewahren will. Mehr als ein Drittel der französischen Leuchttürme steht an der bretonischen Westküste. Das hat seinen guten Grund. „Nul n’a passé Fromveur sans connaître la peur“ (Niemand hat Fromveur je ohne Angst durchfahren), so heißt eine alte Seemannsweisheit. Zahllose Seeleute ertranken, Bis 1978 war die Passage du Schiffe sind an den Untiefen zerborsten, ihr Bug aufgeschlitzt von den messerscharfen Felsen. Fromveur, die nördliche Grenze des Iroise-Meeres, mit ihren Untiefen und Strömungen eine der wichtigsten und gleichzeitig eine der gefährlichsten Seerouten Europas. Seit die Havarie des Tankers Amoco Cadiz in jenem Jahr zu einer Ölpest führte, müssen Frachter und Tanker die Enge umschiffen. Trotzdem birgt die klippenreiche Küste noch viele Risiken. Dank moderner Technik sind heute nur noch wenige Menschen des 17. Jahrhunderts entworfen, öffnet sich. Die Granitröhre mit ihren 104 Treppen wirkt klamm und unwirtlich. Beim Aufstieg reibt rauer Stein an den Ärmeln, die Wände strahlen feuchte Kälte ab. Im Zwischengeschoss fällt ein kurzer Blick auf das karge Mobiliar früherer Zeiten: Bett, Stuhl, Tisch, sonst nichts weiter. Von einem vergilbten Foto lächelt der nötig, um die Systeme der letzte Wärter die Besucher Leuchttürme zu überwachen. Vor zwei Jahren ging der letzte Leuchtturmwärter der Bretagne in Rente. Manch einer hält die schüchtern an. Oben klatscht der Wind nasse Schleier ins Gesicht, prallt der Blick vor der undurchdringlichen Leuchtfeuer mittlerweile für Nebelwand zurück. Irgendwo tutet überflüssig. Die vielen Fischer ohne Navigationssystem bleiben aber weiter auf sie angewiesen. ein Nebelhorn. Nur zwei ver- lorene Fensterlichter lassen sich in der Tiefe erahnen, schwache Am nächsten Abend hat dichter Laternen im graumilchigen Nebel die Île d‘Ouessant in kalte Watte gepackt. Das rund 16 Quadratkilometer große Eiland Nichts. Darüber zucken alle paar Sekunden die roten Blitzlichter des Phare du Stiff vorbei. vor der Küste ist die westlichste Spitze Frankreichs. Am Fuß des Phare du Stiff wartet Ondine Morin, auch sie Mitte 30. Ihre Schlüssel klappern in der Dunkelheit, die Tür zum ältesten Leuchtturm der Bretagne, Ende Paradies und Hölle „Hier war das Paradies“, sagt Ondine plötzlich. „In einem Leuchtturm an Land konnten die Wärter bei ihrer Familie leben, in der freien Zeit Freunde treffen, Im Zodiac durch den Meeresnaturpark Marin d’Iroise Fotos: dpa

– 13 – Anzeigen-Sonderveröffentlichung am sozialen Leben teilnehmen“, erklärt sie. „Dieses Privileg hatten ihre Kollegen mitten auf dem Meer nicht.“ Vor dem Paradies stand für die Männer der Gang durch die Hölle, französisch „l‘enfer“, wie hier die sturmumtosten Leuchttürme auf ihren Felsen mitten im Meer heißen. Schweres Wetter ließ den nach zwei Wochen anstehenden Schichtwechsel manchmal nicht zu. Dann ging es den Wärtern an die körperlichen und geistigen Reserven. Als in einem Winter erst nach 101 Tagen die Erlösung kam, beschloss man, die Höllen fortan mit mindestens zwei Männern zu besetzen. Auf der Île d‘Ouessant ist der Besuch des Musée des Phares et Balises empfehlenswert, das Museum der Leuchttürme und Leuchtfeuer. Es liegt am Fuße des Phare du Créac‘h. Fast 800 Objekte erzählen vom mühsamen Bau der Türme, geben einfühlsam Einblick in den Alltag der Wärter. Leuchtturm der schwarzen Felsen Bei Sonnenaufgang scheint das Licht wieder rosig und zart durch Hortensienbüsche und Pinienkronen. Nur ein leiser grauer Schleier erinnert an den gestrigen Nebel. Auf dem welligen Meer vor Le Conquet spritzt die Gischt lustig über den Gummiwulst des Zodiacs. Mit Christel und Lucky Perón, beide Ende 50, geht es durch den Meeresnaturpark Marin d‘Iroise, vorbei an Kegelrobben und Delfinen, um nach dem Paradies die Hölle zu sehen. Dann taucht er auf, der Phare des Pierres Noires. Der Leuchtturm der schwarzen Felsen ist die Hölle vor der Pointe Saint-Mathieu, die die Einfahrt in die Bucht von Brest markiert. Heute umschäumen den roten, rund 30 Meter hohen Turm auf dunklem Stein sanfte Wellen. Doch es braucht nicht viel Fantasie, um sich den Turm und die Gefühle der früheren Wärter bei Phare des Pierres Noires, der Leuchtturm der schwarzen Felsen rauer See vorzustellen. Schon die Ankunft war ein Abenteuer. „Hier machte man die Stahlwinden fest“, sagt Lucky und zeigt auf einen benachbarten Felsen. Meist war das Meer so wild, dass das Boot nicht anlegen konnte. Dann wurden die Männer und ihr Proviant an Seilen auf den Turm tor, damit seine Gäste fotografieren können. Eine frische Brise kommt auf. Der Zodiac beginnt im Wellengang zu schaukeln. Die rote Hölle tanzt auf den wackelnden Displays. Einige werden bleich, lassen die Kamera sinken. „Juste du courage, nur Mut“, sagt Christel. „Heute ist das Meer gehievt. Lucky drosselt den Mo- gnädig.“ Gabriele Derouiche, dpa ANZEIGE Ausgezeichnete Rundwanderwege zu romantischen Burgen und geheimnisvollen Schluchten Premium-Wanderregion Traumpfade im Rhein-Mosel-Eifel-Land Die Traumpfade im Rhein-Mosel-Eifel-Land sprechen alle Sinne an. Im Norden von Rheinland- Pfalz führen 27 Premium-Rundwanderwege und 14 Premium-Spazierwanderwege zu den besonderen Plätzen der Region Rhein-Mosel-Eifel. Der Wanderer findet eine einzigartige Welt für Naturund Kulturentdecker vor: mit zwei UNESCO-Welt- Foto: Klaus-Peter Kappest erbestätten, Vulkanlandschaften, der Wein-Kultur-Landschaft der Terrassenmosel, einmaligen Wacholderheiden, der Burg Eltz und dem höchsten Kaltwassergeysir der Welt. Im Gegensatz zu großen Weitwanderwegen hat der Wanderer mit den Traumpfaden Halbtages- und Tagestouren zwischen sechs und 18 Kilometern, Landschaften und Themen zur Auswahl. Nunmehr haben die Traumpfade Nachwuchs bekommen. 14 knackig kurze und weniger anstrengende Spazierwanderwege – die Traumpfädchen – gesellen sich dazu. Sie sind nur drei bis sieben Kilometer lang und die regionale Gastronomie säumt den Weg. So laden neben Sitzbänken und Traumliegen auch zahlreiche Restaurants, Gasthäuser und Winzerschänken zum Genießen ein. Die Qualitätsanforderungen ähneln denen von Premium-Wanderwegen – allerdings folgen die Erlebnismomente dichter aufeinander. Traumpfädchen sind für Wandereinsteiger, die sich an größere Touren herantasten wollen. Die Premium-Wanderregion Rhein-Mosel-Eifel bietet mit den Traumpfaden und Traumpfädchen ein Wanderangebot für jeden Geschmack. Projektbüro Traumpfade der Rhein-Mosel-Eifel-Touristik, Bahnhofstraße 9, 56068 Koblenz Telefon (0 2 61) 10 84 19 info@traumpfade.info www.traumpfade.info

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