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Caravaning 2023

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Journal über den Caravan Salon 2023 in Düsseldorf und die Neuerungen im Bereich Caravaning.

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6 Caravaning 2023 Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 22. August 2023 Jedes Wohnmobil ist ein Kompromiss Ratgeber: Was auf dem Weg zum ersten Wohnmobil-Urlaub zu beachten ist Auf der Suche nach dem passenden Wohnmobil stehen alle vor der Qual der Produktwahl. Speziell für Neueinsteiger gilt es aber noch eine Menge anderer Punkte zu beachten. Doch wie gehe ich an das Thema heran? Worauf muss ich achten? Ein Ratgeber nicht nur für Wohnmobil-Novizen. WAS SIND DIE ERSTEN SCHRITTE? Erste Infos über Wohnmobile findet man sicher im Internet. Gerade für Einsteiger ist es aber wichtig, solche Fahrzeuge selbst in Augenschein zu nehmen, um ein Gefühl für die Platzverhältnisse zu bekommen. Das geht am besten auf Messen oder bei einem Caravan-Händler in der Nähe. WIE FINDE ICH DAS PASSENDE FAHRZEUG FÜR MICH? Das ist nicht einfach, denn die Bandbreite des Wohnmobil-Angebots ist weit gefächert. Das beginnt beim Camper im VW-Bus-Format und reicht bis zum luxuriösen Integrierten. Dabei gilt stets: Jedes Reisemobil ist ein Kompromiss aus Mobilität und Wohnkomfort. Die stärkere Gewichtung auf den einen Aspekt bedeutet gleichzeitig immer Einbußen beim anderen Kriterium. Die Campingbusse mit einer Länge von fünf Metern und knapp darüber sind sehr kompakt, mit Pkw-ähnlichem Fahrkomfort und passen sogar in fast alle Tiefgaragen, haben dafür aber in der Regel keinen Wasch- und WC-Raum an Bord und sind räumlich beengt. Die ausgebauten Kastenwagen oder Camper- Vans, in der Regel zwischen 5,60 und 6,40 Meter lang, sind meist mit fest installierten Betten sowie Dusche und Toilette ausgerüstet, dafür in der Alltagstauglichkeit schon mehr eingeschränkt. Die aufgebauten Reisemobile zwischen 6,50 und 9,00 Metern Länge bieten mit zunehmender Größe immer besseren Wohnkomfort und mehr Bewegungsfreiheit, machen aber etwa bei Erkundungsfahrten über enge Bergsträßchen weniger Freude. Das trifft für die Teilintegrierten, bei denen das Fahrerhaus des Basisfahrzeugs erhalten bleibt, ebenso zu wie für die vollintegrierten Fahrzeuge und erst recht deren High-End-Ableger, Luxus-Liner und -Motorhomes jenseits der 7,5 Tonnen Gewicht, die nur mit Lkw-Führerschein bewegt werden dürfen. Bei den einstmals beliebtesten Alkoven-Modellen mit dem Erker überm Fahrerhaus, die bei bis zu sechs Schlafplätzen besonders für Familien geeignet sind, erschwert zudem die stattliche Höhe von deutlich über drei Metern das Handling. Letztlich gilt: Die Entscheidung, mit welcher Fahrzeugklasse die eigenen Bedürfnisse am besten umgesetzt werden können, ist eine ganz individuelle Angelegenheit. Die kann einem keiner abnehmen. KAUFEN ODER MIETEN? Das ist natürlich eine Frage des Geldes. Aber nicht nur. Für Neueinsteiger ist vor einem Kauf in jedem Fall ein „Schnupper-Urlaub“ zu empfehlen. Und das geht sowohl übers Mieten, über Sharing- Portale oder neuerdings auch als Abo- Modell. Die Vorteile der großen Vermieter wie Roadsurfer, ADAC, McRent und Rent-and-Travel sind große Flotten, die bei unvorhergesehenen Ausfällen schnelle Ersatzlösungen ermöglichen, sowie neuwertige Fahrzeuge nicht älter als ein bis zwei Jahre. Eine preisliche Orientierung: Campingbusse werden außerhalb der Saison auch schon mal ab etwa 65 Euro pro Tag angeboten, Teilintegrierte mit vier Sitz- und Schlafplätzen in der Hauptsaison aber kaum unter 130 Euro, eher deutlich darüber. Bei den Sharing-Portalen – die größten sind Paulcamper und Yescapa – können günstigere Tagestarife erzielt werden, aber hauptsächlich weil hier wesentlich ältere Fahrzeuge angeboten werden. Viele schätzen auch die persönlichen Kontakte in der Community. Bei beiden Mietoptionen sollte in jedem Fall auf ein Versicherungspaket mit Vollkasko und die Höhe der Selbstbeteiligung geachtet werden, ebenso wie eine mögliche Kaution mit kleineren Schäden verrechnet wird. Noch ziemliches Neuland bei den Wohnmobilen ist das Abo-Modell, das bisher nur von Roadsurfer angeboten wird. Das Rundum-Sorglos-Paket, das mit Ausnahme der Treibstoffkosten sämtliche Nebenkosten inklusive Vollkasko und Wartungsarbeiten enthält, kann für drei, sechs oder zwölf Monate geschnürt werden – ab 850 Euro monatlich für einen VW Multivan. KÖNNEN HUNDE IM MIET-MOBIL MITGENOMMEN WERDEN? Tatsächlich ist die Mitnahme von Hunden im Wohnmobil oft verboten. Die Begründung: Für einen Allergiker als Folge-Mieter könnten Hundehaare zum Problem werden. Es gibt aber Vermieter wie etwa „Hannes Camper“, die für eine solche Kundschaft extra Fahrzeuge (Kastenwagen „Hunde Hannes“) bereitstellen, oder wie die Spezialanbieter „4-Pfoten-Mobile“ und „Waumobil“ sogar Teilintegrierte mit einer zur Hundehütte umgebauten Heckgarage anbieten. WORAUF IST BEI DER ÜBERGABE ZU ACHTEN? Lassen Sie sich bei der Fahrzeug-Übergabe alles genau erklären. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit dazu! Testen Sie eventuell nötige Umbaumaßnahmen an Bord selbst, etwa die drehbaren Vordersitze, ein möglicherweise vorhandenes Aufstelldach, eine zum Bett umbaubare Sitzgruppe oder eine wandelbare Dusche/Toilette. Die Gasflaschen sollten gefüllt, Stromkabel vorhanden sein. Am besten eine Kabelrolle mit den beiden Anschlusskabeln für Ladestation und Fahrzeug. Auffahrkeile zum Niveauausgleich sind hilfreich. Ganz wichtig: Lassen Sie sich sämtliche Ablasshähne und Ventile zeigen (für Abwasser, Frischwasser und Boiler), den Sicherungskasten und wie die Cassetten- Toilette zu entsorgen ist. Dass dies nur an den entsprechenden Stationen auf Stell- und Campingplätzen erfolgen sollte, versteht sich von selbst. Auch die Funktion von Heizung, Lüftung und Kühlschrank, der in der Regel mit 230 Volt, 12 Volt oder Gas betrieben werden kann, sollte man sich demonstrieren lassen. Campingmöbel gehören dagegen nicht zwingend zum Mietumfang. Handlich und passen oft sogar in die Tiefgarage: Campingbusse wie der ‚ VW California T6.1 taugen sowohl fürs Camping als auch für den Alltag. Foto: SP-X WO DARF ICH ÜBERNACHTEN? Auch wenn die Caravaning-Werbung gerne die grenzenlose Freiheit vorgaukelt und Wohnmobile gern einsam in malerischer Natur zeigt, ist freies Campen in Deutschland prinzipiell verboten. Allerdings ist eine Übernachtung auf einem regulären Parkplatz zur „Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit“, wie es offiziell heißt, erlaubt. Allerdings dürfen dabei weder eine Markise ausgefahren, noch Campingtisch und -stühle benutzt werden. Stellplätze sind als preiswertere Übernachtungsmöglichkeit eine Alternative zu Campingplätzen. Mittlerweile gibt es auch Portale mit privaten Angeboten von Weingütern oder Bauernhöfen. Kompakt und mit Toilette an Bord: Camper-Vans wie hier der Hymer Free 600 mit Aufstelldach sind aktuell mit Abstand die beliebteste Bauart. Foto: ML Ein Alkoven-Wohnmobil ist in der Regel ein Familienfahrzeug, kann wie der Dethleffs Alpa aber auch für zwei Personen konzipiert sein. Foto: ML Teilintegrierte wie der Dog-Liner von 4-Pfoten-Mobile sind speziell für Hundefreunde. Foto: SP-X Integrierte wie der Eura Integra Line sind die Krönung des Reisemobilbaus, aber auch breit und unhandlicher. Foto: ML Wenig Hoffnung auf Schnäppchen Gebrauchte Wohnmobile sind dennoch heiß begehrt Eine günstige Angelegenheit war der Kauf eines Reisemobils noch nie. Und das Preisniveau ist durch die Inflation und die Preiserhöhungen der Zulieferer, die von den Caravaning-Herstellern größtenteils an die Kundschaft weitergegeben wurden, noch mal um erhebliches Maß angehoben worden. Um zehn, 15, sogar 20 Prozent und www.spacecamper.de mehr. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Gebrauchtwagenmarkt. Im Prinzip ist der Erwerb eines gebrauchten Wohnmobils eine durchaus interessante Alternative zum Neuwagenkauf. Auf zwei Jahre Gewährleistung, eine Dichtigkeitsgarantie und eine Wunschausstattung bis ins Detail muss dann zwar verzichtet werden, Auf Gebrauchtwagen- Portalen kann einem schon mal ein 17 Jahre alter Bürstner Delfin auf Renault-Basis begegnen – für immer noch über 30.000 Euro. Foto: SP-X dafür braucht sich kein Gebrauchtwagenkäufer mit langen Lieferfristen herumplagen und kommt meist doch noch etwas günstiger davon. Auch wenn sich die hochdrehende Preisspirale hier ebenso niederschlägt. Große Hoffnungen auf ein Schnäppchen sollten sich Kaufinteressenten auf der Suche nach einem gebrauchten Campingbus oder Wohnmobil, die ohnehin schon als sehr wertstabil gelten, deshalb nicht machen. DREI WEGE ZUM ZIEL: HÄNDLER, VERMIETER, PRIVAT Immerhin bleibt noch der Aspekt eines schnell verfügbaren Freizeitfahrzeugs, sofern man kompromissbereit ist und auf ein entsprechendes Angebot stößt. Doch wo sucht man am besten nach solchen Offerten? Da gibt es drei Möglichkeiten: Einmal beim Händler. Das hat den Vorteil, dass er gesetzlich verpflichtet ist, ein Jahr lang für Sachmängel zu haften. Da außerdem davon auszugehen ist, dass die meist in Zahlung genommenen Modelle durchgecheckt und eventuelle Schäden repariert sind, gibt das ein gewisses Gefühl der Sicherheit. Oder bei einem Vermieter. Roadsurfer zum Beispiel erneuert seine europäische Flotte von über 5000 Fahrzeugen innerhalb von ein bis zwei Jahren. Da stehen Hunderte scheckheft-gepflegter und gewarteter Gebrauchte jährlich zur Wahl. Ohne Lieferfristen und mit einem Jahr Mobilitätsgarantie. Entsprechend hoch sind allerdings auch noch die Preise. Die dritte Variante ist der mit etwas mehr Risiko behaftete Kauf von privat, denn der Verkäufer kann im Kaufvertrag jegliche Gewährleistung ausschließen und wird das in der Regel auch tun. Und egal ob im Kleinanzeigenteil der Fachzeitschriften oder in einschlägigen Online-Portalen wie caraworld.de oder mobile.de (mit eigenem Caravaning-Bereich): Was in den Anzeigen bisweilen schön bebildert angepriesen wird, muss nicht deckungsgleich mit der Realität übereinstimmen. Zumal hier oft 15 oder 20 Jahre alte Wohnmobile mit veralteter Technik zu immer noch stolzen Preisen zwischen 10.000 und 20.000 Euro angeboten werden. Deshalb gilt hier für die Kaufentscheidung: Das Wichtigste ist die Besichtigung inklusive Probefahrt! Dafür sollte viel Zeit eingeplant werden, um nicht unter Zeitdruck zu geraten. WICHTIG: PROBEFAHRT UND INTENSIVES BEGUTACHTEN Worauf ist dabei besonders zu achten? Die Probefahrt gibt Aufschluss über alle fahrtechnischen Dinge des Basis-Fahrzeugs wie bei einem Gebraucht-Pkw auch. Lenkung, Bremsen, Getriebe, Komfort, Geräuschkulisse und, und, und. Bei der Außenbesichtigung sollte zunächst alles auf eventuelle Schäden geprüft werden. Auch die Reifen (Profiltiefe, Alter, gleichmäßige Abnutzung) nicht vergessen. Am besten zudem aufs Dach klettern, um mögliche Hagelschäden zu entdecken sowie Fenster und Dichtungen zu kontrollieren. Wenn das Dach beispielsweise stark bemoost ist, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass das Fahrzeug in den Stehzeiten Wind und Wetter ausgesetzt war. Ein Blick unter das Reisemobil (eventuell Rost oder Ölleckagen) und in den Motorraum (Sauberkeit, Füllstände der Flüssigkeiten) gibt Rückschlüsse auf den Pflegezustand des Campmobils. Das A und O für die Langlebigkeit des bewohnbaren Teils ist allerdings die Dichtigkeit und das Fernhalten von Feuchtigkeit im Aufbau. Riecht es also schon beim Einsteigen etwas muffig, entdeckt man gar Schimmel oder aufgequellte Stellen, sollten alle Alarmsirenen schrillen. Um Klarheit zu erhalten, kann sich die Investition in ein Feuchtigkeitsmessgerät durchaus lohnen. In jedem Fall sollten die Fenster und Türen sorgfältig auf Risse und ähnliche Schäden untersucht werden. Auch die Duschwanne muss frei von solchen Beschädigungen sein. Und selbstverständlich gehört ein Funktionscheck der gesamten Bordtechnik sowie der Versorgungssysteme zum Prüfszenario. Kühlschrank, Kocher, Heizung, Wasserpumpe, sämtliche Lampen, das Kontrollpaneel – funktioniert das alles einwandfrei? Alle Klappen und Schubladen sollten sich fehlerfrei öffnen lassen. Sind die Wassertanks sauber und nicht veralgt? Ist der Schacht der Toilettenkassette sauber und trocken? Ist die Gasanlage regelmäßig gecheckt worden? Sorgfalt bei der Prüfung zahlt sich hier aus. Und wer das Risiko weiter minimieren will, kann – sofern der Verkäufer einverstanden ist – sogar einen Camper-Check beim ADAC (ab 269 Euro) machen lassen und erhält nach einer rund zweistündigen Testung einen umfassenden Prüfbericht über die Sicherheitsausstattung sowie Funktions- und Feuchtigkeitsprüfungen.

Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 22. August 2023 Caravaning 2023 7 Gewichtsprobleme im Reisemobil Beim 3,5-Tonnen-Limit kann es schnell eng werden Alles einpacken, losfahren, auf Abenteuer-Tour gehen oder einsam in malerischer Umgebung die Natur genießen. So einfach und schön ist Caravaning – zumindest kommt diese Botschaft in den Werbespots der Branche rüber, die publikumswirksam vor der Tagesschau oder beim Tor des Monats geschaltet werden. Im besten Falle ist das gar nicht verkehrt. Allerdings können schon bei Punkt eins Probleme auftreten: Wirklich alles einpacken? Das könnte heikel werden. Mit der Einführung des EU-Führerscheins 1999 ist die Reisemobil-Gemeinschaft nämlich zur Zwei-Klassen-Gesellschaft geworden. Jene mit dem alten Führerschein, Klasse 3, können wegen des Bestandsschutzes immer noch die „dicken Dinger“ bis 7,5 Tonnen fahren, die Besitzer des B-Führerscheins dagegen nur noch Camper und Wohnmobile bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht. Doch diese 3,5-Tonnen-Marke ist schneller erreicht, als viele denken mögen - und leider allzu oft überschritten. Gewichtsprobleme hat eben nicht nur der Mensch, sondern auch das Wohnmobil. Und das hat viele Gründe. Einmal, weil die Basis-Fahrzeuge immer schwerer geworden sind. Aufwändigere Abgasreinigungen, AdBlue-Tanks für den Diesel und neue Assistenzsysteme treiben das Gewicht in die Höhe. Von Allradantrieb und Luftfederungen ganz zu schweigen. MEHR KOMFORT SCHMÄLERT DIE LADEKAPAZITÄT Auch die gestiegenen Ansprüche der Kundschaft in puncto Wohnkomfort lassen die Ladekapazität zusammenschrumpfen. Markise, TV mit SAT-Anlage, Klimaanlage, zusätzliche Aufbaubatterien für mehr Autarkie oder Solarzellen auf dem Dach – das alles steigert das Gewicht und muss zu den Leermasse-Angaben im Kfz-Schein addiert werden. Die „Rest-Zuladung“ muss dann für Klamotten, Küchenutensilien, Campingmöbel und Sportgerätschaften sowie, nicht zu vergessen, die Besatzung reichen. Dass zum Beispiel heute statt „normaler“ Fahrräder oft E-Bikes mit an Bord genommen werden, macht sich auf der Waage ebenfalls bemerkbar. Und letztlich gehen auch die fünf Prozent Fertigungstoleranz, die den Herstellern EU-konform zugestanden wird, zu Lasten der Kunden. So darf das reale Gewicht des Fahrzeugs um bis zu fünf Prozent von der eingetragenen „Leermasse im fahrbereiten Zustand“, die einen 75 kg schweren Fahrer und einen zu 90 Prozent gefüllten Kraftstofftank einschließt, abweichen. Ein Beispiel: Ein Wohnmobil mit einem angegebenen Leergewicht von 2900 kg kann mit maximal zulässiger Toleranzabweichung auch 3045 kg wiegen und dürfte dann nur noch 455 kg zuladen. AUCH FAMILIENAUSFLÜGE SIND OHNE LADEPROBLEME MÖGLICH Eine Gewichts-Aufstellung des ADAC zeigt, dass diese Zuladekapazität schnell ausgereizt ist. So wiegt eine Markise etwa 50 kg. Ebenso eine zusätzlich eingebaute Anhängerkupplung, die oft bei kompakten Fahrzeugen zum Fahrrad- Transport genutzt wird. Da sind für zwei E-Bikes samt Träger weitere 80 kg einzurechnen. Hinzu kommen zwei Gasflaschen (46 kg), Campingtisch und -stühle (23 kg), TV-SAT-Anlage (25 kg) und je nach Gusto einiges mehr. Pro Person inklusive Gepäck rechnet der ADAC mit je 100 kg, bei Kindern und Jugendlichen mit entsprechend weniger. Das alles passt in einen Hobby-Kastenwagen Vantana De Luxe mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Gewiss, der verantwortungsbewusste Reisemobilist achtet schon bei Kauf oder Miete auf Leermasse und Gesamtgewicht. Aber bedenken das auch die zuletzt so zahlreichen Neueinsteiger? Daniel Onggowinarso, der Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD), sieht keine Verschärfung der Lage: „Das ist eine ganz andere Klientel. Sie ist deutlich jünger, bevorzugt kompakte, nicht so üppig ausgestattete Fahrzeuge im Camper-Format und nimmt auch nicht den ganzen Hausstand mit auf Tour.“ Da spiele Überladung kaum eine Rolle. Eher schon, wenn eine vierköpfige Familie für die erste Fahrt mit dem Reisemobil etwa ein Alkoven-Modell mietet. Ebenso wie bei den teil- und voll-integrierten Modellen werden hier zwar eine Reihe von 3,5-Tonnern angeboten, wenn dabei aber nur noch 350 kg Zuladung übrigbleiben, lässt sich das Foto: SP-X Fahrradträger, vor allem wenn E-Bikes dabei sind, treiben das Zuladungsgewicht in die Höhe. Foto: Dethleffs mit einer Vier-Mann-Besatzung nur schwer realisieren. Andererseits haben Tests bewiesen, dass sehr wohl in jeder Reisemobil-Klasse Familienausflüge ohne Gewichtsprobleme möglich sind. Bei einem Eura-Alkoven Activa One, einem teilintegrierten Dethleffs Trend oder dem Leichtbau-Integrierten Carthago c-compactline lässt die Zuladung genug Spielraum. Überladung bedeutet natürlich auch ein sicherheitsrelevantes Risiko. Bremswege werden länger, Ausweichmanöver tückischer, in kritischen Situationen verliert man schneller die Kontrolle. Belastbares Material, wie hoch dieses Risiko ist, gibt es allerdings nicht. „Das liegt daran, dass die Fallzahlen von Unfällen mit Wohnmobilen extrem niedrig sind“, erläutert Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). UNFÄLLE SPIELEN PRAKTISCH KEINE ROLLE Ein Forschungsprojekt zu Wohnmobilunfällen hatte ergeben, dass an nur 0,17 Prozent sämtlicher Unfälle mit Personenschäden überhaupt Wohnmobile beteiligt waren. Hauptsächlich Auffahrunfälle. „Da sind die kausalen Zusammenhänge aber sehr komplex. Mangelnde Erfahrung, Unterschätzung von Bremswegen und wahrscheinlich auch Überladung sind da als Ursachen zu nennen“, sagt Brockmann. Für aussagekräftiges Statistikmaterial reichen aber einfach die Fallzahlen nicht aus. Die Ordnungsbehörden kümmert das nicht. Wer mit seinem Reisemobil auf der Urlaubsfahrt zu viel Pfunde, oder besser Kilos, auf die Waage bringt, wird bei der Kontrolle zur Kasse gebeten. Bis zehn Prozent über dem Limit werden im Rahmen einer Ordnungswidrigkeit aber lediglich 30 Euro fällig. Erst über 20 Prozent Mehrgewicht, also mindestens 700 kg zu viel, gibt es neben 95 Euro Strafe auch einen Punkt in Flensburg. Im Ausland sieht das ganz anders aus. In Frankreich drohen bis zu 750 Euro Strafe, und wenn die Überladung mehr als fünf Prozent des zulässigen Gesamtgewichts beträgt, muss das Wohnmobil abgestellt werden. In Italien ist mit bis zu 1700 Euro zu rechnen, in Österreich mit 5000 Euro, Großbritannien liegt mit 6000 Euro an der Spitze. Also, lieber reisefertig zur Kontrolle auf eine Waage bei einer Gemeindeeinrichtung oder Sachverständigen- Organisation fahren. Dann steht dem Abenteuer-, Natur- oder Campingurlaub nichts mehr im Wege. NEUZUGANG DER AVANTI REIHE AVANTI EBF 25.08. – 03.09.2023 HALLE 15D • STAND 26 HALLE 5A • STAND 05 Erleben Sie eine unvergessliche Reise mit dem AVANTI EBF – die jüngste Neuentwicklung bei LA STRADA. 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