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Krebs Anzeige Unser Experte Kampf dem Krebs mit personalisierter Therapie Mit Präzisionsonkologie erfolgreich gegen Lungenkrebs Dr. med. Sebastian Wagner Chefarzt der Klinik für internistische Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin Herr Dr. Wagner, auch wenn die Krebsbehandlung noch einen weiten Weg vor sich hat, gibt es doch enorme Fortschritte durch die sogenannten zielgerichteten Therapien und Immuntherapien. Nehmen wir zum Beispiel Lungenkrebs. Die Diagnose kam früher einem Todesurteil gleich. Heute kann diese Krebsart mehr und mehr zu einer chronischen Erkrankung gemacht werden, mit der es sich viele Jahre leben lässt. Bitte erläutern Sie doch einmal, welche Therapieoptionen bieten sich bei Lungenkrebs in welchem Stadium an? Vor der Therapie muss zunächst eine umfassende Diagnostik in Zusammenarbeit mit allen Fachdisziplinen durchgeführt werden. Hier spielen insbesondere die moderne Radiologie mit ihren bildgebenden Verfahren und die feingewebliche Untersuchung durch die Pathologie eine wichtige Rolle. Die Therapie hängt dann grundsätzlich davon ab, ob der Tumor kleinzellig oder nicht-kleinzellig ist, ob es sich nur um den Primärtumor handelt oder ob bereits Metastasen aufgetreten sind, und wie der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten ist. Im frühen Stadium, das heißt, wenn der Tumor noch nicht gestreut hat, kann durch eine Operation eine Heilung der Erkrankung erreicht werden. Der Eingriff wird, wenn irgend möglich, minimal-invasiv durchgeführt, weil dies wesentlich schonender für den Patienten ist und ihn rascher wieder auf die Beine bringt. Aber auch die Strahlentherapie spielt eine immer größere Rolle. Sie ist durch die moderne Technik wesentlich präziser geworden und dadurch besser verträglich. Eine Strahlentherapie kann das Wachstum bei nicht operablen Tumoren aufhalten und in frühen Stadien sogar zu einer Heilung führen. Außerdem kann sie vor einem Eingriff den Tumor verkleinern und ergänzend zu einer Operation oder in Kombination mit einer Chemotherapie Erfolge bringen. Letzteres kommt vor allem in späteren Stadien zum Einsatz. In fortgeschrittenen Fällen, wenn der Tumor bereits Metastasen gebildet hat, können eine Kombination aus Immuntherapie und Chemotherapie oder zielgerichtete Therapien wirksam sein. Bitte erläutern Sie doch einmal, um was es sich bei der Präzisionsonkologie eigentlich handelt. Bei der Präzisionsonkologie handelt es sich um auf den jeweiligen Patienten genau zugeschnittene, also personalisierte Therapien. Dazu muss man wissen, dass nicht nur jede Krebsart verschieden ist, sondern auch innerhalb einer Krebsart die Erkrankung bei jedem Patienten anders ausfällt. Daher muss auch die Behandlung ganz genau auf den Einzelfall angepasst werden. Bei Patienten mit metastasiertem Lungenkrebs wird deshalb vor Therapiebeginn eine umfangreiche genetische Untersuchung des Tumors durchgeführt. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse können dann zielgerichtete Medikamente ausgewählt werden, die das Wachstum des Tumors hemmen. Für die Behandlung von Lungenkrebs sind in den letzten Jahren zahlreiche neue Medikamente zugelassen worden, die immer mehr Patienten Hilfe bringen. Was versteht man unter zielgerichteten Therapien? Bei zielgerichteten Therapien werden Medikamente verabreicht, die sich gezielt gegen bestimmte biologische Eigenschaften des Tumors richten, welche das Wachstum der Tumorzellen fördern. Sie hemmen die Signalübertragung, die für das Wachstum des Tumors erforderlich ist. Zielgerichtete Therapien kommen insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom zum Einsatz. Allerdings müssen die entsprechenden genetischen Veränderungen in den Tumorzellen vorhanden sein, damit diese Therapien wirken können. Ganz nebenwirkungsfrei sind auch die zielgerichteten Therapien nicht. Hierbei ist es sicherlich ein großer Vorteil, dass Ihr von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Tumorzentrum eng mit der Pathologie des Universitätsklinikums Frankfurt zusammenarbeitet … Richtig, das erleichtert uns die genetische Untersuchung der Tumore erheblich. Generell arbeiten wir eng mit dem Universitätsklinikum Frankfurt zusammen. Wir bieten bei uns in Hanau alle modernen zielgerichteten Therapien und Immuntherapien an. Zudem führen wir eigene klinische Studien durch und können außerdem unseren Patienten auch Zugang zu Studien des Universitätsklinikums verschaffen, falls dies sinnvoll ist. Und wie sieht es mit den sogenannten Immuntherapien aus? Immuntherapien werden insbesondere bei fortgeschrittenem Lungenkrebs eingesetzt und zum Teil mit Chemotherapien kombiniert. Die sogenannten Checkpoint-Inhibitoren aktivieren bei dieser speziellen Therapieform das Immunsystem und sorgen für eine Zerstörung der Krebszellen. Für eine Immuntherapie müssen die Tumorzellen beim Patienten bestimmte Merkmale aufweisen, die sie für das Immunsystem erkennbar machen. Die Immuntherapien bieten eine gute Wirksamkeit und sind in den meisten Fällen auch gut verträglich. Das klingt nach einem umfassenden Behandlungsangebot. Das ist es auch. Als zertifiziertes Tumorzentrum verfügen wir selbst über das komplette Spektrum an Therapien in der Krebsbehandlung und können so den Patienten die jeweils für sie genau passende Behandlung anbieten, was Chancen und Prognose verbessert. Neben der Tumortherapie bieten wir weitere Unterstützung wie zum Beispiel psychoonkologische Betreuung oder eine Beratung durch onkologische Pflegefachkräfte, die die Lebensqualität der Patienten oft positiv beeinflusst. Kontakt Klinikum Hanau Leimenstraße 20 · 63450 Hanau · Telefon: (0 61 81) 2 96-43 43 · Fax: (0 61 81) 2 96-43 09 onkologie@klinikum-hanau.de www.klinikum-hanau.de

Krebs Anzeige Unsere Experten Immer ganz individuell entscheiden Optionen bei Magen-, Speiseröhren-, und Gebärmutterkrebs PD Dr. med. Benjamin Babic Leiter Zentrum für Onkologische Speiseröhren- und Magenchirurgie Dr. med. Uwe Eissler Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe Herr Dr. Babic, Sie sind Spezialist für Speiseröhren- und Magenkrebs und setzen hier bevorzugt auf die minimalinvasive Entfernung des Tumors. Für wen eignet sich diese Methode bzw. wo sind die Grenzen? Im Bauchraum sind minimalinvasive Eingriffe heute Standard, weil diese wesentlich schonender sind. Die Patienten genesen viel schneller und haben weniger Schmerzen. Zudem gibt es weniger Komplikationen wie zum Beispiel Wundinfektionen oder Verwachsungen. Ein weiterer Vorteil ist, dass nicht nur der Chirurg, sondern das gesamte Team bei dem Eingriff Einblick auf das OP- Feld haben. Etwas anders sieht es im Brustraum aus. Hier stoßen wir bei sehr großen Tumoren und solchen, die breiten Kontakt mit der Luftröhre haben, an die Grenze der minimalinvasiven Methode – ebenso wie bei thorakal voroperierten Patienten und solchen mit stark eingeschränkter Lungenkapazität. Grundsätzlich muss man aber immer von Fall zu Fall überprüfen, ob der Patient mehr von einem offenen Eingriff, einem minimalinvasiven oder aber der Hybridtechnik profitiert. Im Grunde ist auch nicht die Technik das Entscheidende, sondern vielmehr die Erfahrung des Teams. Minimalinvasive Eingriffe gehören unbedingt in die Hand von Spezialisten. Nur so kann es gelingen, die Sterblichkeit nach großen Speiseröhrenoperationen von bis zu zehn Prozent auf unter zwei Prozent in spezialisierten Zentren wie bei uns zu senken. Sie sprechen von einem Gesamtkonzept – welche Optionen gibt es denn in fortgeschrittenen Fällen, also wenn der Tumor bereits Metastasen gebildet hat? Auch hier haben sich bei Magen- und Speiseröhrenkrebs neue Möglichkeiten eröffnet. Gerade beim Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre können sehr gute Ergebnisse durch eine Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie erzielt werden. Damit lässt sich der Tumor so weit verkleinern, dass er nach einer Vorbehandlung nicht mehr sichtbar ist. Hat er bereits metastasiert, ist man bei der Speiseröhre aufgrund des OP-Risikos chirurgisch etwas zurückhaltend. Bei Magenkrebs hingegen sieht das anders aus, da das OP-Risiko deutlich geringer ist. Hier kann man sogar bei einzelnen Fernmetastasen in einem Organ chirurgisch noch etwas ausrichten. Früher waren in diesem Fall Operationen ausgeschlossen. Heute kann eine einzelne Metastase erfolgreich operiert werden. Allerdings sollte dies in jedem einzelnen Fall im interdisziplinären Team besprochen und gegebenenfalls in Studienbedingungen behandelt werden. Ansonsten bietet die moderne Medizin täglich mehr Möglichkeiten, um das Gesamtüberleben bei guter Lebensqualität zu verlängern. So gibt es bei Magen- und Speiseröhrenkrebs mittlerweile interessante immuntherapeutische Möglichkeiten. Trotzdem gilt: je früher ein Tumor entdeckt wird, desto besser … Ja, leider kommen nach wie vor drei Viertel unserer Patienten in einem lokal bereits fortgeschrittenen Stadium. Diese Befunde sind noch heilbar, brauchen aber eine präoperative Vorbehandlung. Das Adenokarzinom der Speiseröhre beispielsweise ist jetzt auch in der westlichen Welt auf dem Vormarsch. Daher sollte man vorhandene Untersuchungsmöglichkeiten unbedingt nutzen, insbesondere bei Beschwerden. Leider müssen Patienten mit Beschwerden derzeit oft mehrere Monate auf eine Magenspiegelung warten. Das darf nicht sein. Daher wollen wir allen Patienten mit verdächtigen Beschwerden innerhalb von zehn Tagen einen Termin für eine Gastroskopie anbieten. Zudem bieten wir eine tägliche Karzinom-Sprechstunde an. Herr Dr. Eissler, Ihr Spezialgebiet ist die gynäkologische Onkologie, in diesem Fall insbesondere die Behandlung von Frauen mit Tumoren des weiblichen Genitals. Auch hier setzen Sie nicht zuletzt auch aus kosmetischen Gründen auf die minimalinvasive Technik … Richtig. Heute können fast alle Operationen bei gutartigen wie bösartigen gynäkologischen Erkrankungen in minimalinvasiver oder endoskopischer Technik durchgeführt werden. Das gilt sogar für die komplette Entfernung der Gebärmutter. Tatsächlich verfügt unsere Klinik als eine von wenigen in Deutschland über Experten mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der minimalinvasiven gynäkologischen Chirurgie und die entsprechenden Fallzahlen. Wenn der Tumor am Gebärmutterhals früh entdeckt wird und noch sehr klein ist, kann er beispielsweise kegelförmig mit einer elektrischen Schlinge oder per Laserstrahl von der Scheide herausgeschnitten werden. Ist er schon etwas größer, kann eine Teilamputation des Gebärmutterhalses (Trachelektomie) erfolgen. In beiden Fällen ist danach noch eine Schwangerschaft möglich. Bösartige Tumoren der Gebärmutter sind die häufigste Krebserkrankung des weiblichen Genitals, wobei zwischen Tumoren des Gebärmutterhalses und des Gebärmutterkörpers zu unterscheiden ist. Welche Behandlungsoptionen gibt es hier? Im frühen Stadium ist eine Operation die beste Möglichkeit. Wenn diese nicht gewünscht wird oder aber gesundheitliche Gründe dagegensprechen, bietet sich als Alternative eine Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung an. Letztere ist auch im fortgeschrittenen Stadium die Therapie der Wahl. Bei Gebärmutterhalskrebs im fortgeschrittenen Stadium gibt es mittlerweile auch sehr interessante Optionen mittels Antikörpertherapie, wobei diese allerdings nicht bei allen Patientinnen infrage kommt. Von größter Bedeutung sind in jedem Fall eine eingehende Diagnostik und eine sehr individuelle Entscheidung über die Therapie, bei der nicht nur alle beteiligten Fachgruppen, sondern auch die Patientin miteinbezogen werden. Kontakt St. Elisabethen Krankenhaus · Ginnheimer Straße 3 · 60487 Frankfurt PD Dr. med. Babic · Tel.: (069) 79 39-75 00 · benjamin.babic@artemed.de Dr. med. Eissler · Tel.: (069) 79 39-12 41 · uwe.eissler@artemed.de www.elisabethen-krankenhaus-frankfurt.de ST. ELISABETHEN KRANKENHAUS FRANKFURT