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8 100 Jahre Hanauer

8 100 Jahre Hanauer Hafen Hundert Jahre nach dem Bau des Hanauer Hafens haben sich zahlreiche internationale Unternehmen am Mainufer niedergelassen. FOTO: AXEL HÄSLER Ein Jahrhundert Hafen Wie Hanau zum wichtigsten Wirtschaftsstandort am Main wurde Von David Scheck Sein Bau war ohne Zweifel ein Jahrhundertprojekt, jetzt ist er selbst ein Jahrhundert alt: Der Mainhafen Hanau ist heute nicht nur der zweitgrößte Binnenhafen am Main, sondern auch ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die Brüder- Grimm-Stadt. Dabei war seine Realisierung mit vielen Widrigkeiten verbunden. Wer wohl die ersten Schiffer auf dem Main gewesen sind? Ein heißer Tipp sind bei der Beantwortung dieser Frage ganz sicher die Römer, die ihre Landgrenze, den Limes, ganz in der Nähe, im Bereich des heutigen Großkrotzenburgs, auf dem Fluss in Richtung Süden bis Miltenberg weiterführten, ehe er wieder auf festem Grund weiter verlief. Und von den Römern weiß man, dass sie zu Wasser nicht nur ihre Außengrenzen schützen, sondern die Flüsse auch als Handelswege nutzten. So gesehen, hat Schifffahrt im weitesten Sinn eine lange Tradition auf dem Main. Dennoch sollte es noch lange dauern, bis man von einer „Hafenstadt“ Hanau sprechen konnte. Und das, obwohl bereits seit 1303 Stadt- und damit verbunden Marktrechte existierten. Rhenus Port Logistics Rhein-Main • Seit Hafengründung 1924 ein Allround-Dienstleister • Umschlag- und Lagerlogistik auf 107.000 m² • Transport über Straße / Schiene / Binnengewässer / See • Umschlag und Lagerung von Massen- und Stückgütern • Logistikdienstleistungen zur Ver- und Entsorgung von Kraftwerken • Recycling von Wertstoffen, Entsorgungsfachbetrieb • Handel mit Baustoffen • Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO 50001 Rhenus Port Logistics Rhein-Main GmbH & Co. KG · Hafenstraße 16 – 22 · 63450 Hanau T. +49 (0)6181 938-0 · info.hanau@rhenus.com · www.rhenus.group

100 Jahre Hanauer Hafen 9 Mit Neuhanau entstand ab 1597 eine neue, eigenständige Stadt und mit ihr ein neuer Handelsplatz. Um Waren umschlagen und zu Wasser transportieren zu können, wurden ein Hafenbecken und ein künstlicher Kanal zum Main gebaut. Straßennamen an Orten, die längst trockengelegt sind, erinnern noch daran: Kanaltorplatz, Am Mainkanal, Am Kleinen Main. Mit Becken und Kanal wurde das Problem, dass Althanau und Neuhanau nicht unmittelbar am Fluss liegen, behoben – doch konkurrenzfähig war der Hafenstandort mit Aufkommen der Industrialisierung damit nicht. Sicherer Warenumschlag: Das Unternehmen Rhenus Logistics hebt Waren am Hafenufer mit einem Kran um. FOTO: RHENUS LOGISTICS Die Notwendigkeit eines neuen und größeren Hafens hatten die Hanauer Stadtoberen bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert erkannt. Aber steigende Kosten in der Planung – offenbar damals schon ein Problem bei Bauvorhaben – sowie der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verzögerten die Umsetzung. Und dann noch die sich über Jahre ziehenden Auseinandersetzungen mit der Nachbargemeinde: Denn die Planer hatten als idealen Standort ein Areal flussaufwärts ausgemacht, das jedoch größtenteils auf der Gemarkung des seinerzeit noch eigenständigen Großauheims liegt. In der damals landwirtschaftlich geprägten Gemeinde hatte man Bedenken, würden durch den Bau des Hafens doch wertvolle Ackerflächen verloren gehen. Allen Widrigkeiten zum Trotz – der Krieg war verloren und die Hyperinflation von 1923 stand schon vor der Tür – starteten im Jahr 1921 die Bauarbeiten. Sie waren eine „Arbeitsbeschaffungsmaßnahme“, um die nach dem Ersten Weltkrieg hohe Arbeitslosigkeit in Hanau abzufedern. Und drei Jahre nach Baustart folgte die Vollendung: Am Wochenende vom 24. bis 26. Oktober 1924 wurde der Mainhafen mit einem großen Stadtfest eröffnet. Und das „widerspenstige“ Dorf Großauheim? Das durchlief in den folgenden Jahrzehnten eine Metamorphose zu einem Industriestandort, wurde zur Stadt erhoben und schließlich, im Jahr 1974, nach Hanau eingemeindet. Gefeiert wurde auch der 100. Geburtstag des Hafens: Ende Juni dieses Jahres präsentierten sich die dort ansässigen Firmen den Besuchern. Das 950 Meter lange Hafenbecken wurde zur Festmeile. 10000 sollen es nach Angaben der Stadt Hanau letztlich gewesen sein. Sie konnten unter anderem Flussrundfahrten bis zum Schloss Philippsruhe und zurück machen. Beim Bürgerfest, das vom 6. bis 8. September auf den Mainwiesen unterhalb von Schloss Philippsruhe stattfindet, steht der runde Geburtstag des Hafens abermals im Mittelpunkt. Direkt gegenüber des Gewölbekellers, unterhalb der Schlossterrasse auf der Mainwiese, wird an den drei Festtagen die große Ausstellung zur 100-jährigen Geschichte des zweitgrößten Binnenhafens am Main gezeigt. Fotos, Anekdoten, Namen und viele spannende Zahlen erzählen von der bewegten Geschichte des Hafens. Im Hanauer Hafen eine Heimat gefunden haben zahlreiche, auch international agierende Unternehmen beziehungsweise deren Zweigstellen: Oiltanking Deutschland GmbH & Co. KG und Adolf Roth GmbH & Co. KG haben hier Tanklager für Kraftstoffe, die Raiffeisen Waren GmbH lagert in seinen Silos unter anderem Getreide; zudem haben die Mineral 100 Jahre Hanauer Hafen Viel Spaß auf dem 62. Bürgerfest 6. bis 8. September · Mainwiesen www.hanau-hafen.de

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