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Journal über die Region am Main mit den Städten Frankfurt, Offenbach, Hanau und den angrenzenden Städten und Gemeinden

28 Industriestandort

28 Industriestandort Wichtiger Wirtschaftsmotor Güterumschlag statt schicker Wohnungen: Der Mainhafen hat für Hanau große Bedeutung Im Hanauer Hafen werden vorrangig Öl, Kali, Sand und Getreide umgeschlagen. FOTOS: PATRICK SCHEIBER VON DAVID SCHECK Während aus den Häfen in Offenbach und im Frankfurter Westen inzwischen schicke, neue Stadtviertel geworden sind, werden im Mainhafen Hanau bis heute Güter umgeschlagen. Und das wird auf absehbare Zeit auch so bleiben – zu wichtig ist der Industriestandort für die Hanauer Stadtkasse, sorgte selbst in der Corona-Krise für stabile Umsätze. Seit 2012 ist der Hanauer Hafen, zweitgrößter Binnenhafen am Main nach dem Osthafen in Frankfurt, eine eigenständige Gesellschaft der städtischen Beteiligungsholding Hanau GmbH. Legeres Flanieren am Mainufer, vorbei an modernen Wohnquartieren, ist hier also nicht angesagt. Wer auf der Suche nach Kultur ist, wird im Hafenviertel aber dennoch fündig. Die Anfänge des Gütertransports per Schiff in Hanau liegen heute im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen: Der Mainkanal rund einen Kilometer weiter nördlich, dort, wo der Main einen Bogen in Richtung Südosten schlägt, bot einst einen Wasseranschluss bis in die Neustadt. Denn Hanaus historischer Stadtkern liegt nicht unmittelbar am Main. Für den Bau der Eisenbahnlinie nach Frankfurt Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Kanal gekappt, in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich wurde er gänzlich zugeschüttet. Einzig die Straßennamen „Kanaltorplatz“, „Am Mainkanal“ und „Am Kleinen Main“ erinnern dort heute noch an die Hafen-Vergangenheit. Doch ohnehin war dieser Umschlagplatz Ende des 19., An- fang der 20. Jahrhunderts zu klein geworden. Pläne für ein größeres Hafenbecken reichen zurück bis ins Jahr 1889, erst 1913 lagen alle erforderlichen Baugenehmigungen vor. Der Erste Weltkrieg verhinderte jedoch den Baustart. So verzögerte sich der Bau um rund zehn Jahre, ab 1921 entstand der Hafen im Rahmen einer großen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Im Oktober 1924 nahm der Mainhafen schließlich seinen Betrieb auf, umrahmt von einem großen Stadtfest. Die Amtskette des Oberbürgermeisters wurde anlässlich der Eröffnung gestiftet, einer ihrer Anhänger zeigt eine Ansicht des Hafens – und damit auch ein bisschen dessen Bedeutung für die Stadt. Gefeiert wird im kommenden Jahr wieder, wenn der Hafen 100 Jahre alt wird: Beim Hanauer Bürgerfest wird er im Mittelpunkt stehen, die Planungen für die Feierlichkeiten werden derzeit ausgearbeitet. Die Lage des Hafens wäre für ein urbanes Wohnquartier nahezu ideal – sie ist es allerdings auch für den Standort des Güterumschlags. Denn im Nordosten grenzt unmittelbar das Gelände des Hanauer Hauptbahnhofes an, der Hafen hat entsprechend einen eigenen Gleisanschluss, im Norden beziehungsweise Süden sind die Bundesstraßen 43 und 43a schnell zu erreichen, und auf dem Fluss besteht eine Verbindung bis nach Rotterdam sowie – dem Main-Donau-Kanal sei Dank – ins Schwarze Meer. Die gute Verkehrslage, verbunden mit der hohen Verlässlichkeit als wichtiger Teil in der Lieferkette für Waren wie Öl, Kali, Sand oder Getreide, ist es auch, die Betriebsleiter Gerhard Ein- Die Verlässlichkeit des Hafens als Teil wichtiger Lieferketten ist Holding-Geschäftsführer Markus Menzen (links) und Betriebsleiter Gerhard Einhoff wichtig. Der Mainhafen Hanau in Zahlen 1100 Abgefertigte Schiffe pro Jahr 1 Hafenbecken 950 Länge des Hafenbeckens in Metern 65 Breite des Hafenbeckens in Metern 3,10 Tiefe des Hafenbeckens in Metern 8 Hektar Wasserfläche des Hafens 2,8 Kilometer ausgebaute Uferlänge 1 Portalkran 3 Be- und Entlade-Anschlüsse für Tankschiffe 2 Getreide-Verladeanlagen 1 Band-Förderanlage 3 Mobilbagger 20.000 Abgefertigte Güterwaggons pro Jahr 10 Kilometer Hafenbahn-Gleise 25 Weichen 6 Bahnübergänge 2 Privatanschlüsse 5 Mitbenutzer 840 Meter Kranbahn 16 Be- und Entlade-Anschlüsse für Kesselwagen

Industriestandort 29 Seine Lage wäre auch für ein Wohnquartier ideal, doch der Mainhafen ist als Industriestandort zu wichtig für Hanaus Stadtkasse. FOTO: PATRICK SCHEIBER Architektonisch sehenswert: Der Gebäudekomplex am Hafentor mit zwei Kolossalfiguren am Eingang stammt aus den 1920er Jahren. FOTO: AXEL HÄSLER hoff und Holding-Geschäftsführer Markus Menzen gerne in die Waagschale werfen, wenn es um Werbung für „ihren“ Hafen geht. Bislang konnte nur höhere (Natur-)Gewalt den Hanauer Wirtschaftsmotor ausbremsen: Als während der langen Trockenheit im Sommer 2022 der Rheinpegel so weit sank, dass auch auf dem durch Schleusen gut regulierten Main kein schwerer Schiffsverkehr mehr möglich war. Städtebaulich wirkt der Hafen also wie das, was er ist: ein Industriegebiet. Ein Abstecher mit dem Fahrrad lohnt sich aber dennoch: Zum einen gibt es dort das architektonisch interessante Hafentor am Hafenplatz zu sehen, ein Gebäudekomplex aus den 1920er Jahren mit Kolossalfiguren, der Wohnungen beherbergt und einst das Einfahrtstor für Fahrzeuge zum Hafen war. Zum anderen hat sich im „Haus am Hafentor“ eine Künstlerkolonie etabliert: Kreative können dort von der Baugesellschaft Hanau Ateliers zu günstigen Konditionen mieten. In der Galerie Freihafen werden regelmäßig Ausstellungen gezeigt. FINANZIERUNG MARKISEN Schiebewände · Carports · Wintergärten Terrassenüberdachungen · Beschattung TERRASSENÜBERDACHUNGEN Sommeraktion 10 % KALTWINTERGÄRTEN R&A: Ihre Überdachungs- Experten im Rhein/Main Gebiet! LAMELLENDÄCHER Sprendlinger Landstraße 180 verkauf-offenbach@ra-ueberdachung.de 63067 Offenbach a.M., 069 760 249 76 www.ra-ueberdachung.de *Weitere Infos im Innenteil

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