Magazine & Beilagen

RheinMainMedia
Aufrufe
vor 6 Monaten

Heimatufer

  • Text
  • Kultur
  • Stadtentwicklung
  • Architektur
  • Naherholung
  • Schwimmen
  • Museum
  • Main
  • Heimatufer
  • Seligenstadt
  • Offenbach
  • Wasser
  • Hanau
  • Fluss
  • Stadt
  • Frankfurt
Journal über die Region am Main mit den Städten Frankfurt, Offenbach, Hanau und den angrenzenden Städten und Gemeinden

6 Siedlungsgeschichte

6 Siedlungsgeschichte „Ein Fluss ist Leben und Handel“ Das Regio-Museum Seligenstadt zeigt, wie Menschen früher am Main lebten VON FRANK SOMMER Die Rhein-Main-Region ist seit jeher ein beliebtes Siedlungsgebiet. Steinzeitliche Siedlungsspuren finden sich in vielen Kommunen nahe des Mains und zeigen, dass entlang von Flüssen sich die Menschen zumindest zeitweise niederließen. In der Antike wie im frühen Mittelalter wurde gern nahe Flüssen gesiedelt: Überall dort, wo ein Fluss relativ einfach zu überqueren war, gründete man Lager oder Siedlungen, später auch Klöster. So war gewährleistet, dass die Überquerungsmöglichkeit verstetigt wurde – mit Vorläufern von Fähren oder mit Brücken. Und so mancher Ort trägt heute noch die Bezeichnung „Furt“ im Namen, der darauf hinweist, dass hier einst der Fluss überquert werden konnte. Ab der Antike lassen sich an mehreren Orten der Region römische Siedlungen nachweisen. Entlang des Mains gibt es Museen, in denen die Besiedlungsgeschichte erfahrbar wird, so etwa im Römermuseum Obernburg oder im Regio-Museum Seligenstadt. In Seligenstadt wurde um das Jahr 100 ein römisches Militärlager errichtet. Vom Lager, das etwa in Höhe des heutigen Marktplatzes zu verorten ist, und dem dazugehörigen Dorf selbst ist heute nichts mehr zu sehen, aber im Stadtgebiet finden sich immer wieder die Reste von Alltagsgegenständen der Römerzeit. „Bruchstücke von Lampen und Amphoren wurden bei Bauarbeiten gefunden“, berichtet Angela Beike, Leiterin des Museums. Die Römer brachten ihre kulturellen und technischen Errungenschaften an den Main, etwa in Form eines Badehauses oder Tempel. Ein Weihestein der Jagdgöttin Diana ist eben- Öffnungszeiten Das Regio-Museum Seligenstadt, Klosterhof 2, ist samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt zwei Euro, ermäßigt einen Euro. Weitere Infos unter www.kreisoffenbach.de/museumerleben Museumsleiterin Angela Beike mit dem Einbaum. FOTOS: SOMMER falls im Museum zu bewundern – an der rechten Seite des Steins ist noch die Darstellung eines Hirschs zu erkennen. Hin und wieder findet sich gar ein kleiner Schatz, so etwa die ausgestellten römischen Silbermünzen. Anhand der Kaiserbilder auf den Münzen ist ersichtlich, dass diese aus unterschiedlichen Jahren stammten. Dass sich immer wieder Reste der einstigen Besiedlung finden, weckt Begehrlichkeiten: „Raubgrabungen sind immer noch ein Problem“, sagt Beike. Auf der Suche nach Kostbarkeiten zerstörten Raubgräber viel, Funde ließen sich dann nicht mehr historisch zuordnen. Dabei gibt es durchaus eine legale Möglichkeit, auf die Suche nach Spuren der Vergangenheit zu gehen: „Es werden beim Kreisdenkmalamt immer Ehrenamtliche gesucht, die legal nach Funden Ausschau halten“, sagt Beike, „man lernt dabei sehr viel und sieht vieles als Erster.“ Auch aus der Spätantike, der Zeit der Völkerwanderung sowie dem frühen Mittelalter finden sich viele Spuren in der ganzen Region. „Seit der Spätantike ist die Region durchge- hend besiedelt“, erklärt Beike. Verantwortlich dafür ist der Main, dessen Überquerung gleichzeitig auch eine Herausforderung für die Menschen darstellte. „Ein Fluss ist Leben und Handel – aber zum Handeln muss man ihn auch überqueren können“, sagt sie. Da keine feste Brücke in Höhe Seligenstadts errichtet wurde, musste auf einen Fährenvorläufer zurückgegriffen werden, wie er im Regio-Museum zu sehen ist: den Einbaum. „Wir haben mehrere Einbäume im Magazin, aber bis vor einigen Jahren wurden sie nicht ausgestellt, sie wurden kaum beachtet“, sagt Beike. Erst als 2014 Studierende aus Bamberg fragten, ob sie die Einbäume auf ihr Alter hin untersuchen könnten, änderte sich das. „Dabei kam heraus, dass die Stücke teils aus dem achten Jahrhundert stammten – daraufhin habe ich gesagt, dass wir zumindest einen Einbaum in der Ausstellung zeigen müssen.“ Allerdings sind die der Länge nach halbierten und ausgehöhlten Baumstämme erklärungsbedürftig: Manche Besucher hatten Bilder von indigenen Völkern im Sinn, die mittels Einbaum die Flüsse bezwangen. „So wurden wir immer wieder gefragt, wie denn in den kleinen Baumstamm ein Mensch hineingepasst haben soll“, sagt Beike. Ein kleines Modell zeigt seitdem, wie die Mainquerung etwa zur Zeit der Franken mittels Einbaum funktionierte: Mehrere Stämme wurden nebeneinander befestigt und darauf Planken verlegt, so entstand eine ebene Plattform, auf der Mensch, Vieh und Handelswaren übersetzen konnten. Ob schon damals mit Seilen gearbeitet wurde, um den Fährvorläufer in Position zu halten, ist möglich, aber durch Funde nicht belegt. Die fränkische Zeit bildet den Abschluss der Besiedlung, seitdem ist die Region erschlossen. Die Corona-Pandemie hat das Museumsteam genutzt, um bisher nicht gezeigte Funde aus der Zeit der Franken in einer Vitrine zu präsentieren: 1925 wurden in Klein-Welzheim fränkische Gräber entdeckt, doch längst nicht alle Fundstücke waren bisher Teil der Dauerausstellung, so manches schlummerte lange im Magazin. Zu sehen sind Messerklingen, Münzen, Kämme oder Schmuck. So manches Schmuckstück wirkt erstaunlich zeitlos: der kleine Ring mit dem schwarzen Stein etwa könnte in dieser Form auch heute bei einem Juwelier der Umgebung in der Auslage zu finden sein. Beike wirbt: „Wir zeigen, wie man sich früher schmückte, dass man sich schick machte, ausging, handelte und feierte – ganz wie heute in der Region.“ Zierscheibe aus dem Klein-Welzheimer Grab.

Infoline 0800 80 70 60 8 · www.kleespies.de Ihr Bauunternehmen mit Tradition und Innovation - seit 1949 TRIBUS RODENBACH NEUBAU-EIGENTUMSWOHNUNGEN AB 284.900 € VERKAUFSSTART AB JULI 2023 2- bis 4-Zimmer · ca. 61 bis 122 m² WOHNFLÄCHE auch barrierefreie wohnungen möglich · EG-WOHNUNGEN MIT GARTEN · TOP-AUSSTATTUNG AUFZUG · TIEFGARAGE · UVM. · PROVISIONSFREI JETZT SCHON VORMERKEN LASSEN: www.tribus-rodenbach.de NEU über 30% verkauft Effizienzhaus KfW40 mit Nachhaltigkeits- Klasse .landwehr quartier - 2- & 3-Zimmer NEUBAU-ETWs in FFM Bergen-Enkheim ca. 62 m 2 bis ca. 116 m 2 Wohnfläche · auch barrierefreie Wohnungen · TOP-Ausstattung · Aufzug Tiefgarage · Photovoltaikanlage · Luft-Wärmepumpe Fußbodenheizung · Regendusche · elektr. Rollläden Parkettboden, Glasfasertapete uvm. + + + Kaufpreise ab 449.900 € + + + w w w . A L F R E D . k a u f e n BAUBEGINN IN HATTERSHEIM 2- bis 4-Zimmer Neubau-ETWs Wohnen im Effizienzhaus 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse: Zinsgünstiges KfW-Darlehen (120.000 €) + einmaliger Tilgungszuschuss (6.000 €) Wohnflächen von ca. 63 m² bis ca. 126 m² · TOP-Ausstattung mit Tiefgarage, Aufzug, Parkettfußboden, Fußbodenheizung, elektrische Rollläden, Glasfasertapete, uvm. Info-Center vor Ort sonntags geöffnet - Infos und Zeiten unter www.landwehr-quartier.de/wohnungen Wir suchen Grundstücke zum Sofort-Kauf ab 1.000 m² Kleespies GmbH & Co. KG Bauunternehmung - Altbausanierung · Deutelbacher Straße 10 · 63637 Jossgrund · Telefon 06059 90692-750 · vertrieb@kleespies.de Änderungen, Druckfehler, Zwischenverkauf vorbehalten. Visualisierungen sind unverindlich und ohne Maßstab.

Erfolgreich kopiert!