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Journal über die Region am Main mit den Städten Frankfurt, Offenbach, Hanau und den angrenzenden Städten und Gemeinden

8 Schwimmen im Main

8 Schwimmen im Main Schwimmkunst mit Feuerwerk Flussbadeanstalten hatten am Main einst Tradition Die „Kleeblattsche Schwimm- und Badeanstalt“ war Anfang des 20. Jahrhunderts beliebter Treffpunkt des Frankfurter Großstadtpublikums. FOTO: INSTITUT FÜR STADTGESCHICHTE VON CHRISTIAN SPINDLER Eigentlich sollte man eingangs diese Warnung anbringen: Bitte nicht nachmachen! Andererseits ist die Wiederholungsgefahr wohl gering. Denn wer schwimmt heute schon noch im Main? Und vorbeifahrende Lastkähne erklimmt erst recht niemand. Gerhard Jäger hat das gemacht. „Das waren damals Mutproben für uns Jungs“, sagt der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins im Hanauer Stadtteil Klein- Auheim. Damals, das war in den 1950er Jahren, als es noch die Badeanstalt Kaufer am Main in Klein- Auheim gab. Sie war eine in einer ganzen Reihe von Flussschwimmbädern zwischen Frankfurt und Hanau. Diese Badeanstalten hatten vor allem in den 1930er Jahren Hochkonjunktur: In Offenbach gab es seinerzeit eine Rekordzahl von zehn, in Hanau und den heutigen Stadtteilen waren es um 1938 neun. Flussbaden war damals der letzte Schrei. „Wir haben im Sommer und in den Ferien jede freie Minute im Flussschwimmbad verbracht“, erinnert sich Jäger, Jahrgang 1942. Halbstarke wie er schwammen immer wieder mitten in den Main hinaus und versuchten, sich an der Bordwand von flussaufwärts fahrenden Lastkähnen hochzuziehen – kein ungefährliches Unterfangen, sagt Jäger heute. Die Badeanstalt von Adolf Kaufer, einem durchtrainierten, stattlichen Mann, gab es von 1930 bis 1989 und damit so lange wie kaum eine andere in der Region. Sie war vergleichsweise einfach gemacht, das belegen zeitgenössische Fotos, die Detlef Hellmann für den Heimat- und Geschichtsverein akribisch archiviert hat. Im Kauferschen Wohnhaus waren Kassenhäuschen und Kiosk integriert, parallel zum Ufer wurden im Main mit Holzbohlen Bereiche abgetrennt: einer für Nichtschwimmer, der andere für diejenigen, die das Freischwimmer-Abzeichen vorweisen konnten, erinnert sich Jäger. Die Anfänge der Flussschwimmbäder reichen freilich weiter zurück. Viel weiter. Überliefert ist, dass in Offenbach bereits 1781 auf einer Maininsel eine öffentliche Badeanstalt eröffnet wurde. Die Besucher, so schreibt Angelika Amborn-Morgenstern in ihrem Buch „Bäder in Offenbach: 1781 bis 1994“, wurden per Kahn auf die Sandbank gebracht. Anfangs war das Schwimmen übrigens, wie vieles andere auch in damaligen Zeiten, den Männern vorbehalten. Frauen und Mädchen mussten noch rund 100 Jahre warten, bis auch sie baden durften. Auch in Frankfurt gab es seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert Flussbadeanstalten, zunächst meist in geschlossenen sogenannten Badeschiffen. Nachgerade legendär muss dann die 1809 eröffnete „Kleeblattsche Schwimm- und Badeanstalt“ auf der Maininsel gewesen sein. Es war ein 39 Jahre alter Münchner, Friedrich Kleeblatt, der die Frankfurter vor mehr als 200 Jahren das Schwimmen lehrte. Und das mit erklecklichem Erfolg – auch für sich. Der Mann, der sich zuvor als Zureiter von Pferden und als Seiltänzer verdingt haben soll, habe bewiesen, dass er sich „als Lehrer der Schwimmkunst und als Kunstfeuerwerker hinlänglich zu nähren vermöchte“, war weiland über ihn zu lesen. Bei Prüfungen seiner Schwimmschüler soll Kleeblatt gerne auch mal Kostproben seines pyrotechnischen Könnens gegeben haben. Um 1920 wurde die Kleeblattsche Badeanstalt verkauft. Es war die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, als die Moralvorstellungen von Geschlechtertrennung peu à peu fielen. In Offenbach entstand in dieser Zeit das erste Familienbad mit Spielplatz, Wasserrutsche und Restaurant. In Hanau wurde währenddessen bereits bei der örtlichen Turngemeinde eifrig im Wasser trainiert: Schwimmen als Wettkampfsport. Auf Steinheimer Mainseite befand sich die Flussbadeanstalt „Adam-Überfahrt“. Den Namen verdankt sie der Tatsache, dass Badegäste aus Hanau den Fluss in einem Boot überqueren mussten. 1925 oder 1926 eröffnete die TG Hanau ihr erstes eigenes Schwimmbad im Main gegen-

Schwimmen am Main 9 über des heutigen Hafenbecken, erläuterte in einem Artikel vor einigen Jahren Willi Dorn, der sich zum 100-Jahr-Jubiläum mit der Geschichte der TGH-Schwimmer beschäftigt hat. Die Badeanstalt Kaufer in Klein- Auheim war eine derer, die besonders lange Bestand hatten. Die Aufnahme entstand vermutlich zwischen 1932 und 1935. FOTO: HEIMAT- UND GESCHICHTSVEREIN KLEIN-AUHEIM Die Hochzeit der Flussbadeanstalten kam in den 1920er und 30er Jahren. Sie waren die Attraktion in den Sommermonaten. In Frankfurt war das „Kleeblatt“ und spätere „Mosler“ – es war von einer Steinheimer Familie übernommen worden – mit seinem mediterranen Flair en vogue beim Großstadtpublikum. In Hanau planschten und schwammen die Gäste unter anderen in öffentlichen Badeanstalten im Main bei Schloss Philippsruhe oder in Bädern von Sportvereinen. Als Ausflugsziel besonders beliebt war auch in Hanau das Strandbad Mosler. Im Frühsommer 1936 wurde hier eine Rollschuhbahn eröffnet. Zudem wurde gerne die vorzügliche Küche des dazugehörigen Restaurants am „Lido des Rhein- Mainischen Bäderkranzes“ gelobt. Von Mai bis September dauerte in der Regel alljährlich die Saison der Flussschwimmbäder. „Bei schönem Wetter“, erinnerte sich die Tochter des Strandbadbetreibers Mosler vor einigen Jahren, „war es bei uns immer voll.“ Insbesondere an den Wochenenden pilgerten ganze Familien in die Badeanstalten, hieß es in der Ausstellung „Hanau und der Main“ anlässlich des Bürgerfests in der Brüder- Grimm-Stadt vor einigen Jahren. Fortsetzung >> Wer ist Weltmarktführer und in der Region zu Hause? Das ist Mewa. Mewa ist ein wertorientiertes Familienunternehmen und als Dienstleister für das moderne Textil- Management führend in Europa. Unseren Erfolg verdanken wir unseren rund 5.700 Mitarbeitern. Wir wachsen beständig aus eigener Kraft. Deshalb können wir sichere und perspektivenreiche Arbeitsplätze bieten. Wir sind Chancengeber für Mitmacher, die gemeinsam mit uns mehr erreichen wollen bei einem Weltmarktführer mit Tradition. Aktuelle Jobs bei Mewa: Wir suchen für unseren Standort Rodgau: › Azubis (m/w/d) › Berufskraftfahrer/Servicefahrer (m/w/d) › Elektriker/Elektroniker (m/w/d) › Fachkraft für Abwassertechnik (m/w/d) › Mitarbeiter Buchhaltung (m/w/d) › Mitarbeiter im Kundenservice (Innendienst und Außendienst) (m/w/d) › Mitarbeiter Personal (m/w/d) › Wäschereimitarbeiter für Berufsbekleidung und Putztuchsystem (m/w/d) MEWA Textil-Service AG & Co. Deutschland OHG Standort Rodgau Frau Selina Liebert Otto-Hahn-Straße 11 63110 Rodgau FON +49 (0)6106 698251 Personal.Rodgau@mewa.de Familienunternehmen Auf Dauer angelegter, sicherer Arbeitsplatz Vergütung Bezahlung nach INTEX Tarifvertrag Weiterbildung Großes Angebot an internen Schulungen Mitarbeiterrabatte Eigene Kantine, kostenloses Trinkwasser, kostenloser Kaffee und 1 x Obst/Woche ... wir freuen uns auf Sie! www.mewa.jobs

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