Anzeigen-Sonderveröffentlichung 4. Juni 2023 DIGITALER FORTSCHRITT FÜR JUNG UND ALT Fachbereich Sozialwesen forscht zu digitaler Teilhabe Die Coronapandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen haben zahlreiche Aktivitäten des öffentlichen, aber auch des privaten Lebens in den digitalen Raum verlagert – und offenbart, in welchen Bereichen der Digitalisierung Nachholbedarf besteht. Im Fachbereich Sozialwesen der Hochschule RheinMain (HSRM) forschen aktuell gleich zwei Teams zur digitalen Teilhabe unterschiedlicher Altersgruppen. Prof. Dr. Tanja Grendel und Prof. Dr. Kathrin Witek nehmen in diesem Zusammenhang gemeinsam mit Prof. Dr. Johannes Luderschmidt vom Fachbereich Design Informatik Medien das deutsche Bildungssystem in den Blick. Im Projekt „Virtuell-Digitaler Bildungsraum für Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe“ – kurz ViDi- BiT – entwickelt das Forschungsteam eine virtuelle Umgebung für Kinder und Jugendliche – und zwar gemeinsam mit ihnen. „Es geht explizit um die Perspektive junger Menschen. Kinder und Jugendliche können eigene Gestaltungsideen einbringen, Dinge ausprobieren, anpassen und wieder verwerfen. Der virtuelle Raum soll in ständigem Wandel sein“, erzählt Christiane Hüseman, die im Rahmen des Projekts am hochschulübergreifenden Promotionszentrum Soziale Arbeit promoviert und gemeinsam mit Alexandra Abt im Projekt forscht. In diesem virtuellen Raum werden die Nutzer:innen als sogenannte Avatare repräsentiert, können sich zu festgelegten Betreuungszeiten unter sozialpädagogischer Begleitung treffen, miteinander interagieren und gemeinsame Aktivitäten unternehmen. » Kinder und Jugendliche können eigene Gestaltungsideen einbringen, Dinge ausprobieren, anpassen und wieder verwerfen.« Integration in Ganztagskonzept Ein zentrales Element sei dabei die Verortung außerhalb des schulischen Unterrichts, so die Forscherinnen. „Nonformale Bildungsräume werden im Zuge der Digitalisierungsdebatte vernachlässigt“, erklärt Prof. Dr. Grendel. „Unser Ziel ist daher die Etablierung eines pädagogisch begleiteten Online-Angebots im Ganztag. Hierin sehen wir besondere Potenziale im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, im Abbau von Bildungsungerechtigkeiten und in der Vorbereitung auf eine zunehmend digitalere Welt.“ Eine Vorstudie konnte an der Wilhelm-Heinrich-von-Riehl- Schule im Wiesbadener Stadtteil Biebrich bereits abgeschlossen werden. Im Mai startete hier in Kooperation mit der Abteilung Schulsozialarbeit der Stadt Wiesbaden ein gemeinsamer Entwicklungsprozess auf der Grundlage eines ersten Prototyps. Perspektivisch soll der Bildungsraum auch mit weiteren Kindern und Jugendlichen erprobt werden. » Die Forschung hat gezeigt, dass virtuelle Umgebungen ein starkes Gefühl räumlicher Nähe und des gemeinsamen Erlebens zwischen den Beteiligten vermitteln.« „Die Forschung hat gezeigt, dass virtuelle Umgebungen ein starkes Gefühl räumlicher Nähe und des gemeinsamen Erlebens zwischen den Beteiligten vermitteln“, erläutert Prof. Dr. Witek. „Damit unterscheiden sie sich von Videokonferenzsystemen, Lern-Apps und -spielen, die häufig der formalisierten Logik einer vorstrukturierten Erfahrungswelt folgen.“ Nach Abschluss des Projekts seien die Einsatzmöglichkeiten der virtuellen Umgebungen äußerst vielfältig und könnten „Menschen zusammenbringen, die sich andernfalls möglicherweise nie begegnet wären“, so Prof. Dr. Witek. Auch soll das Tool angehenden Sozialarbeiter:innen die Erprobung einer digitalen Sozialen Arbeit ermöglichen, weshalb es in die Lehre eingebunden werde. Digitale Teilhabe in der Altenpflege Um die fortschreitende Technisierung der Lebenslagen älterer Menschen hingegen geht es in einem weiteren Forschungsprojekt im Fachbereich Sozialwesen. Ziel des Projekts „Alter und Technik im Kontext von Pflege und Bildung“ ist es, ausgehend von quantitativen und qualitativen Erhebungen in voll- und teilstationären Einrichtungen der Altenpflege sozialraumbezogene Transferprojekte und Initiativen zu entwickeln. Als Grundlage dient Prof. Dr. Walid Hafezi und seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Robert Rempel dabei der im Sommer 2020 erschienene Achte Altersbericht der Bundesregierung. Dieser hebt unter anderem die Bedeutung von Bildungsangeboten und den Zugang zu digitalen Technologien als elementare Voraussetzung für eine digitale Teilhabe älterer Menschen hervor. Zentrale Themen des Berichts greift das Forschungsteam für die Landeshauptstadt Wiesbaden auf und kooperiert im Zuge dessen mit dem Amt für Soziale Arbeit sowie mit der Wiesbadener Akademie für Ältere. „Die Coronapandemie hat die von uns untersuchten Einrichtungen vor große Herausforderungen gestellt und deshalb stark gefordert. Das hatte zur Folge, dass wir den Zeitplan des Projekts anpassen mussten“, erzählt Robert Rempel. „Dennoch konnten wir zwei wichtige Bausteine bereits zum Abschluss bringen.“ Dazu gehöre zum einen eine große quantitative Erhebung zur IT-Infrastruktur in den voll- und teilstationären Einrichtungen der Landeshauptstadt, die das Forschungsteam mithilfe eines Online-Fragebogens durchgeführt hat. „Wir wollten von den Einrichtungsleitungen unter anderem wissen: Verfügt die Einrichtung über WLAN? Wie sind die Zimmer der Bewohner:innen ausgestattet? Kommen digitale Assistenzsysteme zum Einsatz? Erfolgt die Dokumentation digital?“, erläutert Rempel. » Uns interessiert auch der ethische Aspekt des Einsatzes von digitaler Technik.« Bedarfe und Bedürfnisse werden eruiert Ergänzt werden die Ergebnisse dieser Befragung, deren Auswertung derzeit laufe, durch Gespräche mit den Bewohner:innen vor Ort, in denen es in erster Linie um die Bedarfe und Bedürfnisse der älteren Menschen geht. „Hier interessiert uns auch der ethische Aspekt des Einsatzes von digitaler Technik. Wenn wir beispielsweise von digitalen Assistenzsystemen sprechen, stellt sich die Frage, wie weit die digitale Unterstützung gehen sollte beziehungsweise gehen darf“, so Rempel. Ebenfalls bereits abgeschlossen ist die qualitative Erhebung zu Angeboten in der Bildungsarbeit mit älteren Menschen, die in enger Kooperation mit vier Einrichtungen in Form von Gruppendiskussionen und Einzelinterviews durchgeführt wurden. Im Anschluss an die Auswertung der durchgeführten Erhebungen ist für die zweite Jahreshälfte 2023 die Publikation der Ergebnisse geplant, das Jahr 2024 soll dann ganz im Zeichen des Transfers stehen. „Das Projekt soll selbstverständlich nicht zum Selbstzweck werden. Sowohl die Bewohner:innen als auch die teilund vollstationären Einrichtungen selbst sollen von den Ergebnissen unserer Arbeit unmittelbar profitieren“, so Rempel. Hochschule RheinMain Anzeigen-Sonderveröffentlichung vom 4. Juni 2023 www.hs-rm.de Eine Zusammenarbeit von Hochschule RheinMain (HSRM), Kurt-Schumacher-Ring 18, 65197 Wiesbaden, und RheinMainMedia GmbH (RMM), Waldstraße 226, 63071 Offenbach. Veröffentlicht in Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Regionalteil Rhein-Main. Projektleitung Michael Nungässer Tel. 0 69 7501-41 79 michael.nungaesser@rmm.de Produktion Bernd Buchterkirch Tel. 0 69 7501-4150 bernd.buchterkirch@rmm.de Layout Dennis Höhn dennishoehn.de Weitere Detailangaben siehe Impressum der anfangs aufgeführten Veröffentlichungen. Text Hochschule RheinMain: Giuliana Bergmann Katrin Bracko Johannes Eickhoff Anna Hennes Matthias Munz Fotos Andreas Schlote Labor für Bauforschung | Hochschule RheinMain Projektgruppe ViDiBiT | Hochschule RheinMain Adobe Stock 314816591, 403315147 iStock 1127729345 Druck Frankfurter Societäts- Druckerei Kurhessenstraße 4 –6 64546 Mörfelden-Walldorf Verantwortlich für Anzeigen Achim Pflüger (RMM)
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