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MAINfeeling Frühling 2023

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Das Lifestyle-Magazin für Rhein-Main

Foto: Tim

Foto: Tim Wegner

IM VERHÖR 6 | 7 SIE SIND DIE REGISSEURE, PRODUZENTEN UND HAUPTDARSTELLER DES LICHTER FILMFEST FRANKFURT INTERNATIONAL: GREGOR MARIA SCHUBERT (GMS) UND JOHANNA SÜSS (JS). GEGRÜNDET 2008 AUS EINER INITIATIVE JUNGER FILMSCHAFFENDER, SETZEN SICH DER FILMEMACHER UND DIE FILMWISSENSCHAFTLERIN MIT DEM TRÄGERVEREIN LICHTER – FILM – KULTUR E.V. FÜR DIE WEITERENTWICKLUNG DER FILM- UND KINOKULTUR IN HESSEN UND FRANKFURT EIN. IHR ENGAGEMENT WIRD MIT DEM DIESJÄHRIGEN BINDING-KULTURPREIS AUSGEZEICHNET. Interview: Constanze Kleis DAS LICHTER JAHRESTHEMA LAUTET FÜR 2023 „LIEBE“ – DAS IST NICHT UNBEDINGT DAS ERSTE, DAS EINEM ZUM AKTUELLEN ZUSTAND DER WELT EINFÄLLT … JS: Gerade deshalb wollten wir das Festival der Liebe widmen. Nicht als einfacher kitschiger, eindimensionaler Gegensatz, sondern als ein Terrain, in dem der Hass ja immer auch mit inbegriffen ist. Auf dem sich letztlich auch Erkundungen unternehmen lassen, wie es zur Kälte zwischen den Menschen kommt. GMS: Daneben stecken in Liebe ja unendlich viele andere universelle Themen: Sprache und Dialog, Freundschaft und Partnerschaft, Utopie und Versprechen, Erotik und Sexualität, Politik … BRAUCHT MAN AUCH SEHR VIEL LIEBE, UM SO EIN FESTIVAL ÜBER ALL DIE JAHRE AM LAUFEN ZU HALTEN? GMS: Ja, und außerdem einen sehr langen Atem. Wir haben ja bei null mit einem selbstgebauten Kino im Atelier Frankfurt angefan- gen. Aber schon beim ersten Aufschlag haben wir gemerkt, wie groß die Gegenliebe beim Publikum ist. Es waren viele Leute da. Die Stimmung war gut und wir merkten, dass wir auch in den Köpfen der Förderer was bewegt haben. JS: Man braucht schon auch eine gewisse Naivität. Als ich im ersten Jahr des Festivals dazu kam, haben wir uns ziemlich lange ziemlich wenig ausgezahlt, um das Festival zu stützen. Und ohne das große ehrenamtliche Engagement der vielen Freunde wäre es sowieso nicht gegangen. Aber natürlich macht es einfach Riesenspaß und ist ein großes Privileg für mich, in einem Umfeld, das ich liebe, zu arbeiten. WOMIT FINANZIERT SICH DAS FESTI- VAL ÜBERHAUPT? JS: Wir bekommen Förderung, die allerdings jedes Jahr neu beantragt werden muss. Außerdem ist es so, dass wir etwa mit Veranstaltungen wie „Freiluftkino Frankfurt“ unser Büro und unsere MitarbeiterInnen finanziell stützen. WIE SIEHT DER ARBEITSTAG ZWEIER FESTIVAL-LEITER AUS? GMS: Bei uns kommt die Arbeit in Wellen, die teilweise sehr hochschlagen können. Wir zeigen ja 22 internationale Filme, zehn Regionale, zehn, die unter dem Label „Zukunft deutscher Film“ laufen und fünf Kurzfilmrollen. Das ist schon ein sehr großes Pensum an Filmsichtungen. Unter anderem auch auf anderen Festivals wie der Berlinale. JS: Außerdem kümmern wir uns um die Locations. In diesem Jahr werden es das Kino des Deutschen Filmmuseums, das Mal seh’n, das Eldorado, die Pupille und eventuell noch ein kleines, selbstgebautes Clubkino sein. Dazu kommt noch redaktionelle Arbeit. Dann wird alles in einem wahnsinnigen Kraftakt aufgestellt und sechs Tage lang der Film gefeiert. Dann kommen die Sommerkinos dran. Für all das haben wir – neben den dreieinhalb festen Stellen – so genannte ProjektarbeiterInnen, die studieren oder Teilzeit woanders arbeiten. Einige aus dem Team sind schon mehr als zehn Jahre dabei.