18 STORYIn der
18 STORYIn der Kabineliest ein Schauspielerdiedurchaus blutrünstigenSätzeClemens vonBrentanos vor.frei gewähltes Lebensende“, betont der Romantik-Forscher und zeigt auf einen roten senkrechtenStrich an der Wand, der den blutigen Schnittsymbolisieren soll, den die Dichterin vornahm.Ein Band von ihrer Kleidung, das ihre Schwesterwie eine Reliquie bewahrte, ist daneben in einemKasten zu sehen.Eine Etage höher auf der markanten blauenTreppe des Museums sind Lebensmodelle zu finden,die die Unabdingbarkeit des romantischenLiebesanspruchs auf andere Art verdeutlichen.Joseph von Eichendorff entwirft mit seinem„Taugenichts“ einen Menschen, der gedankenlosund sorgenfrei durch die Welt geht und dabeiseiner großen Liebe begegnet. „Eine Form vonGottvertrauen ermöglicht es ihm, diese Liebeentgegen aller Wahrscheinlichkeiten zu leben.“„Ich denke, das ist so, weil es unserem Grundbedürfnisentspricht, geliebt und verstanden zusein, am liebsten von einer einzigen Person“,versucht Prof. Wolfgang Bunzel zu erklären, warumsich diese Vorstellung über die Jahrhundertebe wahren konnte. Dass eine einzelne Person dieseBedürfnisse nach Liebe, Nähe und Begehren aufDauer erfüllen kann, bürdet ihr aber meist zu vielauf. Diese Erfahrung machten auch schon dieRomantiker. „Die Vierer-WG der Schlegel-Brüderging nach einiger Zeit auseinander, der Freundeskreisist zerbrochen, Caroline Schlegel ließ sichscheiden. Die vier gingen in unterschiedlicheStädte.“Können die Besucher, die sich demnächst aufdie Spur der Romantischen Liebe machen oderschon jetzt die kleine Sonderausstellung zur „IntimenKommunikation“ von Rahel Levin Varnhagenund Karoline von Günderrode anschauen können,noch mehr von den Romantikern lernen? Prof.Wolfgang Bunzel findet schon: „Es lohnt sich, zuseinen Gefühlen zu stehen. Man muss sich verletzlichmachen und es auch aushalten, wenn manabgewiesen wird“, stellt er fest. „Liebe und Begehrensind nie ohne Risiken zu haben. Man darf essich nicht bequem machen.“Prof. Dr. WolfgangBunzel führtdie Besucher aufdie Spur derRomantischenLiebe.NUR NOCH LUFT UND LIEBEAnders sah das Ludwig Tieck, einer der JenaerFrühromantiker. In seiner Novelle „Des LebensÜberfluss“ erzählt er die Geschichte zweier jungerLiebender unterschiedlicher gesellschaftlicherSchichten, die miteinander durchbrennen und sichin einem Dachgeschoss verstecken. Der Ausstellungsbesuchersteht vor einer Wand, an der erst ineinigen Metern Höhe die Treppenstufen beginnen.Durch zwei Lüftungsklappen kann er dem Paarüber seinem Kopf zuhören, das sich entschlossenhat, nur noch von „Luft und Liebe“ zu leben undim strengen Winter sogar die Treppenstufen indie Freiheit verheizt. „Es gibt ein Happy End, siekönnen schließlich zurück in die Gesellschaft.Aber Tiecks Entwurf ist bis heute der Inbegriffder romantischen Liebe, die sich selbst genügt.“Das Erbe der Romantik, welches das Museumüber die Texte hinaus mit solchen originellenInstallationen lebendig werden lässt, hat selbst200 Jahre später in unserer Vorstellung Bestand.Foto links oben: Freie Deutsches Hochstift, Alexander Paul Englert
ANZEIGE 19Genießen Sie die hochkarätigen Konzerte des Gstaad Menuhin Festivals und erleben Sie im Wellness- & Spa-Hotel ERMITAGE einen unvergesslichen Aufenthalt.MUSIKALISCHE BEGEGNUNGENGSTAAD MENUHIN FESTIVAL & ACADEMY 2025 –AUFENTHALT IM FESTIVAL-HOTEL UND TICKETS GEWINNENFotos: Hotel ErmitageDeutliche programmatische Konturensind ihm wichtig: Seit 2023 regt ArtisticDirector Christoph Müller mit starkenThemen unter dem Motto „Wandel“ beiGstaad Menuhin Festival & Academyerfolgreich zum Nachdenken an: 2025 ist„Migration“ Programmschwerpunkt der69. Festivaledition (18. 7. – 6. 9. 2025).„Kaum eine Kunstrichtung spiegeltdieses Spannungsfeld zwischen Leiden,Sehnsucht und Hoffnung so eindrucksvollwie die Musik“, bekräftigt Christoph Müller.Die Phänomene der Migration werden dabeiim Festivalprogramm in musikalischeZusammenhänge gestellt. Am 18. Juli 2025eröffnen „Les Arts Florissants“ unterWilliam Christie mit Händels Oratorium„Israel in Egypt“. Artist in Residence ist dertürkische Ausnahme-Pianist FazIl Say.Musiker und Musikerinnen, die das Festivalthemaebenfalls in ihrer Biografie mittragen,sind etwa Avi Avital und NemanjaRadulovic, Gabriela Montero und PatriciaKopatchin skaja. Vikingur Olafsson, MarinaViotti und Jakub Orlinski geben 2025 ihreDebüts in Gstaad.Auch Stars wie Sol Gabetta und SoniaYoncheva sind wieder mit dabei. Undnatürlich darf zwischen den Veranstaltungendie Schönheit der Gstaader Bergwelterwandert werden, die sich FestivalgründerLord Yehudi Menuhin einst alsWahlheimat erkoren hat.Einzigartig persönlichLuxuriös wohnen kann man im ERMITAGEWellness- & Spa-Hotel, dem offiziellenFestival-Hotel, dazu zugleich Austragungsortder Barockakademie unter der Leitungvon Starflötist Maurice Steger. Hier erlebenGäste einen einzigartig persönlichenService, eine weitläufige Wellness-Oaseund kulinarische Köstlichkeiten.Exklusiver Zugang zur LoungeZusätzlich bietet das ERMITAGE bevorzugteKonzertkartenvergabe, den VIP-Shuttle-Service zu den Veranstaltungen und denexklusiven Zugang zur ERMITAGE-Loungeim Festivalzelt inklusive Apéro und Champagner.Highlights im Wellness-Chalet-Resortauf dem Sonnenplateau Gstaad-Schönriedsind die Naturguides, die montags bis freitagsihre Heimat in verschiedenen Wanderungenund Ausflügen erleben lassen. Aberauch das Hallen- und Frei-Solbad mit 35 °C,der Außen-Sportpool (29 bis 31 °C) undeine Liegewiese mit Bergblick. Als eine derschönsten im Berner Oberland gilt die Wellness-Landschaftmit 3.700 Quadratmetern,zehn Saunen und Dampfbädern.Kulinarisch verwöhnt eine authentische,regionale Küche mit mediterranem Einfluss,serviert in einer der acht Restaurant-Stuben. Nicht zu vergessen: Die „OneMillion Stars Bar“ by Swarovski, an der manbeim Cocktail in glamouröser Umgebungmit etwas Glück die Stars beim Konzertausklangantreffen kann.Mehr unter:www.gstaadmenuhinfestival.chund www.ermitage.chGEWINNSPIELWir verlosen einen Aufenthalt für zweiPersonen im offiziellen Festival-HotelERMITAGE in Gstaad-Schönried vom 23.bis 25. Juli 2025 inklusive Kulinarik samtzweier Tickets für folgende Konzerte:Mittwoch, 23. Juli 2025, 19.30 Uhr,Kirche Zweisimmen, KammermusikfestLieder der Heimat – Origin IIIRegula Mühlemann, TatianaKorsunskaya, Markus Niederhaus,Konstantin TimokhineDonnerstag, 24. Juli 2025, 19.30 Uhr,Kirche Saanen, Today’s MusicImmigrants – Origin IV – Fazıl Say IIIFazıl Say, Kim Bomsori, Öykü Canpolat,Anastasia Kobekina, Uxia Martinez-BotanaWenn Sie gewinnen möchten,schreiben Sie bitte eine E-Mail mit demKennwort „Gstaad“ anmainfeeling@rmm.deGeben Sie bitte Ihren Namen,Ihre Adresse und Telefonnummer an.Einsendeschluss ist der 6. 4. 2025Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. DerGewinn ist nicht übertrag- oder auszahlbar.
