16 ZWIEGESPRÄCH LASS UNS ÜBER LIEBE REDEN … SUSANNE FRÖHLICH IST NOCH ZIEMLICH FRISCH VERBANDELT. CONSTANZE KLEIS SEIT MEHR ALS DREISSIG JAHREN LIIERT. DA GIBT ES REDEBEDARF. DARÜBER HABEN DIE BEIDEN EIN BUCH GESCHRIEBEN. ÜBER DAS KURZ UND LANG IN BEZIEHUNGEN UND ALL DIE ANDEREN LUSTIGEN, VERZWEIFELTEN, TRAURIGEN, BEGLÜCKENDEN FRAGEN, DIE DAS LIEBEN SO ZUVERLÄSSIG BEGLEITEN. GANZ EGAL, WIE OFT MAN GLAUBTE, EINE ANTWORT GEFUNDEN ZU HABEN. Von Constanze Kleis und Jonas Ratermann (Fotos) Constanze Kleis (C): Natürlich wird man uns fragen, warum wir so viele Fragen an die Liebe haben. Schließlich haben wir schon einige Beziehungserfahrung und sollten also wissen, wie es geht … Susanne Fröhlich (S): Das ist die gute wie die schlechte Nachricht: Beim Lieben gibt es quasi kaum Trainingseffekte. Man ist nie durch damit. Ich glaube, selbst mit 85 Jahren und frisch verschossen, wird man sich noch immer dieselben verzweifelten Fragen stellen wie mit 17. Zum Beispiel: Liebt er mich? Ist er der Richtige? Wann ist der beste Zeitpunkt für den ersten Sex? DAS „UNGENÜGEND“, DAS FRAUEN SICH ZU OFT ÜBER IHRE HERZEN HÄNGEN C: Und offenbar auch: Kann ein Anal- Bleaching meine Chancen auf dem Single- Markt erhöhen … S: Nicht dein Ernst?! C: Meiner nicht. Aber diese Frage wurde einem Therapeuten einmal gestellt. Und zwar von einer 78-jährigen Frau. S: Es gibt wirklich auch sehr, sehr traurige Fragen. Und diese stellt sicher einen absoluten Trostlosigkeits-Tiefpunkt dar. Aber sie ist auch nur eine von zig Varianten des Klassikers‚ bin ich liebenswert?, habe ich es überhaupt verdient, begehrt und vergöttert zu werden? Eben das berühmte und fiese „Ungenügend“, das wir Frauen uns so gern als Damoklesschwert über unsere Herzen hängen, und zwar so tief, dass wir uns zuverlässig selbst daran verletzen. Mal ehrlich: Findest du dich rundum liebenswert? C: Ich würde sagen, meine Makel und ich führen eine Vernunftehe. Ich werde ihnen sicher keine Valentinskarten schreiben, sie aber auch nicht zum Vorstandsvorsitzenden meines Stimmungs- Managements machen. Sie gehören einfach dazu. Schon aus Entspannungsgründen. Perfektion ist das Gegenteil von Liebe und von Leidenschaft sowieso. Schließlich sucht man doch einen Menschen, der einen so liebt, wie man ist, und ist idealerweise bereit, dasselbe auch für uns zu tun. Oder – wie es Sophia Loren mal gesagt (und mit einem sagen wir mal Anti-Adonis an ihrer Seite unter Beweis gestellt hat): Nicht die Schönheit entscheidet, wen wir lieben. Die Liebe entscheidet, wen wir schön finden. S: Na ja. Ich finde allerdings, dass dieses Konzept auch Grenzen hat. Ich habe anfangs schon auch überlegt, ob meinem noch ziemlich neuen Mann der Anblick einer Frau mit im Schritt verstärkter Fahrradunterwäsche zuzumuten ist. C: Und? S: Ich habe mich dafür entschieden. Weil das nun mal die Bedingung dafür war, dass ich auf diesem verdammt harten Fahrradsattel mit dem Liebsten herrliche Ausflüge mit dem Rennrad machen kann. Güterabwägung also. Welche Frage hast du dir zuletzt in deiner Beziehung gestellt?
Pillow-Talk – zwei Freundinnen – ein Thema, viel Spaß und 1.000 Fragen rund um die Liebe …
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