SONAMU Zufall überlassen. Das Haus ist innen und außen mit Rotkiefer getäfelt – seinem Lieblingsbaum, nach dem er das Lokal benannt hat. „Holzarchitektur ist in Korea sehr bekannt. Wir wollten damit signalisieren, dass das Haus in die Natur eingebettet ist.“ Auf der Berger Straße ist es dadurch schon von weitem gut erkennbar. Trotz der heimatlichen Anklänge ist das Sonamu ein „Frankfurter Laden“, wie Kim betont, der seit 1985 in Deutschland lebt. Personal und Produkte sind von hier, frei nach dem Motto: „We do the regional thing.“ Das gilt auch für das zweite Restaurant, das Kim 2018 auf dem Oederweg eröffnete und das GOKiO Bros. heißt, was übersetzt „Kikeriki“ bedeutet. Das ist mit einem Augenzwinkern gemeint, denn das Lokal ist ein typisches „Korean Fried Chicken“-Restaurant, wie es in seiner Heimat spätestens seit der K-Pop-Welle sehr verbreitet ist. Anders als bei der amerikanischen Variante handelt es sich dabei nicht um ein Fast-Food-Restaurant. „Wir nutzen regionale Produkte und unsere Hähnchen kommen aus der Rhön.“ HAUSGEMACHTE KOREANISCHE SPEISEN IM PERFEKTEN ZUSAMMENSPIEL DER ZUTATEN Fest etabliert in der Food-Szene: die vielfältigen Gerichte des Sonamu auf der Berger Straße. Bereits berühmte TV-Köche waren hier in der Küche zu Gast, um koreanisch zu kochen. Der zentrale Begriff der koreanischen Küche ist „mat“. Er beschreibe das Erleben einer Speise als das Resultat des perfekten Zusammenspiels der einzelnen Zutaten, heißt es auf der Karte des Sonamu. Um dies zu erreichen, werden in dem koreanischen Restaurant in der Berger Straße 184 Glasnudelsalat, Seetangreisrollen, Reisgerichte mit so schönen Namen wie „Bi bim bap“ oder das klassische Kim chi aus fermentiertem Chinakohl ausschließlich hausgemacht. Das dunkle Sesamöl, die Sojasoße und die in der Sonne getrockneten Chilischoten bezieht Ho-Seong Kim aus seiner Heimat. Auch beim Interieur des Restaurants hat der Gastronom nichts dem Dass Ho-Seong Kim nach Jurastudium in Heidelberg und unterschiedlichen beruflichen Stationen, unter anderem in einer Bank, einmal in der Gastronomie landen würde, hätte er nicht gedacht. Im Gegenteil, das sei für ihn immer die schlimmste Vorstellung gewesen, sagt er. Sein Vater hatte zwei Lokale, mit ihnen allerdings wenig Glück. Der Sohn musste mit einspringen und bekam schließlich im Jahr 2011 die Finanzierung für ein eigenes Gastronomieprojekt. Das Sonamu war geboren, seine Mutter Sun-Il Kim stand in der Küche. Als der Koch Tim Mälzer 2021 in seiner TV-Sendung „Kitchen Impossible“ seinen Kollegen Lucki Maurer im Sonamu koreanisch kochen ließ, stand sie ebenfalls im Mittelpunkt. Heute ist das Restaurant von der Berger Straße nicht mehr wegzudenken. Und Ho-Seong Kim sitzt, wenn der letzte Gast gegangen ist, gerne noch ein Weilchen auf den Stufen davor und grüßt die Vorbeilaufenden. www.sonamu-frankfurt.de
STORY 20 | 21 CENTRO GALLEGO CENTRO CULTURAL GALLEGO Galicien am Main liegt etwas versteckt und doch zentral mitten in Frankfurt. Seit rund 30 Jahren versetzt das Centro Gallego, An der Staufenmauer 14 – die von der Konstablerwache aus durch einen Durchgang zu erreichen ist –, die Besucher in dem Moment nach Spanien, in dem sie das Haus betreten. Auf mehreren Etagen stehen einfache Holztische. Besonders authentisch wird es, wenn auf dem Fernseher an der Bar die Übertragung eines Fußballspiels der spanischen Liga oder der Formel 1 läuft und die Männer davor jubeln, schimpfen oder lauthals diskutieren. AUTHENTISCHE BODENSTÄNDIGE KÜCHE AUS DER GALICISCHEN HEIMAT Serviert werden kalte und warme Tapas, wie etwa Boquerones oder Pimientos de Padrón, also Sardellen oder die typischen kleinen grünen Paprikaschoten, die viele aus dem Spanienurlaub kennen. Die galicische Küche ist bodenständig. Seit gut 20 Jahren liegt sie im Centro Gallego in der Hand eines Griechen und seiner galicischen Frau. Sotiris Spyridon lernte seine Dolores Rodriguez einst in Frankfurt kennen. Sie stammt aus der Nähe von Santiago de Compostela, der Hauptstadt der autonomen Region im Nordwesten Spaniens. Bis heute steht Dolores Rodriquez im gemeinsamen Lokal am Herd. Dass sie die Küche ihrer Heimat beherrscht, befand sogar der „Feinschmecker“. Vor einigen Jahren erhielt das Küchenteam von dem Magazin eine Auszeichnung als eine der besten Länderküchen Deutschlands. Der Schwerpunkt der galicischen Küche liegt durch die Nähe zum Atlantischen Ozean auf Fischgerichten. Das ist an der Karte des Centro Gallego unschwer zu erkennen. Sie bietet neben dem üblichen gegrillten Lachs oder der Dorade Speisen wie „Pulpo à la gallega“, also gekochten Tintenfisch in Olivenöl, Meersalz und Paprika, aber auch den in der Region typischen Seehecht und Stockfisch: Bacalao, der nach galicischer Art mit Salzkartoffeln und Gemüse serviert wird. Aber Dolores Rodriguez kann auch Fleisch: Pollo al Ajillo, Hähnchen in Knoblauch, oder Lammkoteletts werden ebenfalls serviert. Und wer vorbestellt – in dem Gemeinsam mit seiner aus der Nähe der galicischen Hauptstadt Santiago de Compostela stammenden Frau Dolores Rodriguez betreibt Sotiris Spyridon das Restaurant. Fall das Essen, denn einen Tisch reservieren sollte man zumindest am Wochenende vor jedem Besuch –, wird mit einer Paella belohnt, die einen sofort ans Mittelmeer versetzt. Garant für die Authentizität des Hauses war lange Zeit der Galicische Kulturverein, dessen Mitglieder sich regelmäßig im Centro Gallego trafen. Mittlerweile hat er sich leider aufgelöst. An der Staufenmauer 14, 60311 Frankfurt Telefon: 069 21995840
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