Aufrufe
vor 10 Monaten

MAINfeeling Sommer 2024

  • Text
  • Fritz albert
  • Jutta pauli
  • Dirk pörschmann
  • Elisabeth maaß
  • Oliver kornhoff
  • Adria
  • Philipe havlik
  • Anne hashagen
  • Prominenz
  • Story
  • Lebensart
  • Porträt
  • Fern
  • Nah
  • Weltreise
  • Restaurants
  • Frankfurt
  • Museen
  • Mainfeeling
Das Lifestyle-Magazin für Rhein-Main

Von oben nach rechts

Von oben nach rechts unten: Insel Prvić, Quelle der Krka bei Knin, Wanderung durch die Schlucht aus dem Winnetou- Film „Tal der Toten“. Perfekt für einen Tagesausflug ist beispielsweise die Insel Prvić – ein idyllischer, autofreier Rückzugsort, den man am besten zu Fuß erkundet; dann bekommt man vielleicht die lila blühende „Iris Croatica“, die hiesige Nationalblume, zu sehen. Ein Picknick an einem der Badestrände sollte man unbedingt einplanen. Interessant auch die Gedenkstätte für den 1551 in Šibenik geborenen und auf der Insel begrabenen Universalgelehrten Faust Vrančić. Hier sind viele Modelle seiner Erfindungen ausgestellt und dürfen ausprobiert werden. Bekannt ist der „kroatische Leonardo da Vinci“ für seinen Fallschirm; ob er ihn allerdings wirklich jemals ausprobiert hat, ist eher zweifelhaft. Von der Mündung der Krka zu ihrer Quelle bei Knin sind es etwa 70 Kilometer. Diese Fahrt lohnt sich doppelt, denn die größte Festungsanlage Kroatiens, die Burg Knin, ist mit einer Länge von 470 Metern und 110 Metern in der Breite wirklich imposant, und die touristischen Möglichkeiten werden immer weiter ausgebaut. Neben Besucherzentrum, Museum mit Informationen zum Krieg, Weinhandlung und Restaurant mit herrlichem Ausblick gibt es inzwischen sogar eine Zipline, die über die – hier noch sehr schmale – Krka und zurück führt. Die ganz oben wehende kroatische Flagge ist übrigens ein wichtiges Symbol: Zum ersten Mal wurde sie während der letzten großen Schlacht im August 1995 gehisst. TIEFE QUELLEN, HOHE WASSERFÄLLE UND BREITE MÜNDUNGEN Nur wenige Fahrminuten entfernt, beeindruckt besonders im Frühjahr und im Herbst der Wasserfall Krčić, aus dem die Krka entspringt. Aus 22 Metern Höhe stürzt das Wasser hier donnernd hinab, und wer sich auf die hölzerne Brücke am Fuße wagt, wird auf jeden Fall nass, kann aber gute Fotos machen. Ein weiterer „Hotspot“ für alle Instagrammer und ein wahres Naturwunder findet sich ziemlich versteckt, im südlichsten Teil der Gespanschaft Šibenik-Knin: die Quelle der Cetina, aufgrund ihrer Form auch „das Auge der Erde“, „Drachenauge“ oder „blaues Auge“ genannt. Das blau-türkise Wasser wird zur Mitte hin immer dunkler, mindestens 115 Meter tief soll es hier runtergehen, aber so genau weiß man das gar nicht. Auch die Krka-Wasserfälle von Rosko Slap ziehen viele Besucher magisch an; wie „Perlenketten“ sind sie waagerecht über eine weite Fläche verteilt. Per Boot darf man in diesem Nationalpark flussaufwärts fahren. Insgesamt acht dieser Nationalparks gibt es in Kroatien, jeweils vier im Gebirge und an der Küste; der bekannteste ist wohl der „Plitvicer Seen“. Absolut sehens- und erlebenswert allerdings auch „Paklenica“ im Velebit-Gebirgsmassiv. Gerade für Wanderer und Kletterer sind die beiden Schluchten mit ihren steilen Karstfelsen ein wahres Eldorado. Die Wege sind gut präpariert, es gibt Trinkwasserbrunnen und ganzjährig geöffnete Hütten, die Übernachtungen anbieten und per Maultier versorgt werden. Auch lockt diese Landschaft noch weitere Interessensgruppen an – denn viele Szenen der beliebten Verfilmungen der Winnetou-Romane von Karl May mit Pierre Brice in der Titelrolle wurden hier gedreht; so diente die größere Schlucht als „Tal der Toten“, aber auch Drehorte aus „Schatz im Silbersee“ oder „Unter Geiern“ gibt es hier. Wer es genau wissen will, holt sich am Eingang eine Übersichtskarte. LianeM. - stock.adobe.com

PORTRÄT 30 | 31 Das deutschsprachige Buch „Auf den Spuren Winnetous in Kroatien“ ist ein Muss für jeden Fan, aber nur noch antiquarisch erhältlich. Ein schon leicht zerfleddertes Exemplar hat Tourguide Bruno Marasović immer dabei, wenn er mit seinen Kunden auf „Velebit Photo Safari“ geht. Mit dem Jeep fährt er seine Gäste hoch bis auf rund 1.000 Meter, denn selbst in anscheinend abgelegensten Ecken des Gebirges finden sich wesentliche Schauplätze der Winnetou-Filme. So kann man unterhalb des markanten Bergs Tulove Grede zwei Steinhaufen bestaunen, die damals – noch etwas höher – die Gräber von Winnetous Schwester und Vater darstellten. SCHAUPLÄTZE DER WINNETOU-FILME ZIEHEN HEUTE NOCH MAGISCH AN Nicht weit entfernt von der Mauer mit einer Tafel, die an Pierre Brice erinnert, wird deutlich, dass hier auch in Wirklichkeit gestorben wurde. Viele Gedenksteine für gefallene Soldaten reihen sich selbst an der höchsten Stelle der Straße auf, die über den Mali-Alan-Pass führt. Weiter unten auf dem Weg zur Küste gibt es einen weiteren wesentlichen filmischen Schauplatz: Auf einem Plateau oberhalb des rauen Zrmanja-Canyons war das Pueblo der Mescalero-Apachen aufgebaut. Ob er bei seinem Urlaub 1964 auch an Dreharbeiten gedacht hat, ist nicht überliefert, aber zumindest war Regisseur Alfred Hitchcock von Zadar schwer begeistert – insbesondere der Sonnenuntergang hatte es ihm angetan. Um diesen zu genießen, versammeln sich Einwohner und Besucher an Sommerabenden nicht zufällig an der Promenade der Halbinsel, auf der die Altstadt liegt. An deren Spitze im Nordwesten hat sich nämlich Architekt Nikola Bašić 2005 und 2008 mit zwei preisgekrönten Installationen zur Kommunikation mit der Natur verewigt: Eine davon ist die weltweit einzige Meeresorgel, die allein durch Wellenbewegungen zum Klingen gebracht wird. In breiten Stufen zum Wasser hin sind 35 unterschiedlich lange Orgelpfeifen horizontal integriert, so dass jede Welle die Luft aus diesen herauspresst und einen Ton erzeugt. Je stärker die Welle, umso lauter wird es, und diese Töne scheinen tief aus dem Meer zu kommen. Von links oben nach unten: Steingräber für die Winnetou- Filme am Berg Tulove Grede; „Sonnengruß“ in Zadar bei Dunkelheit; Gedenksteine für Gefallene des Kroatienkriegs. FLANIEREN BEI SONNENUNTERGANG MIT ORGELTÖNEN AUS DEM MEER Außerdem gibt es hier ein zweidimensionales Modell des Sonnensystems – der „Sonnengruß“. Mittelpunkt natürlich ist die Sonne, die einen Durchmesser von 22 Metern hat und aus 300 begehbaren Glasplatten besteht. Unter diesen befinden sich photovoltaische Solarmodule, die tagsüber die Sonnenenergie auffangen und bei Dunkelheit eine spektakuläre Lichtshow erzeugen – und zugleich die Beleuchtung der gesamten Promenade sicherstellen. Ein Ort, der dazu einlädt, bei den beruhigenden Klängen der Meeresorgel das abendliche Lichtspiel zu verfolgen. Weitere Infos: Kroatische Zentrale für Tourismus: www.croatia.hr/de Armerun Heritage Hotel in Šibenik: www.armerun.com Festung Knin: www.tz-knin.hr und www.kninskimuzej.hr Jeeptour „Velebit Photo Safari”: www.hotel-rajna.com

Magazine & Beilagen