8 IM VERHÖR JETZT BIN
8 IM VERHÖR JETZT BIN ICH SO VERWIRRT WIE DAS KIND, DAS IN EINER TV-SENDUNG, NACH DER ARBEITSPLATZBESCHREI- BUNG DER GABENBRINGER GEFRAGT, ANTWORTETE: „DAS CHRISTKIND MACHT DIE GESCHENKE, DER WEIH- NACHTSMANN GIBT SIE DEM NIKOLAUS, UND DER BRINGT SIE DEN KINDERN, WÄHREND DIE BEIDEN ANDEREN PAUSE MACHEN.“ Sagen wir so: Der Nikolaus war zuerst da. Ist aber natürlich erzkatholisch. Manche halten mich für einen Protestanten. Aber an sich bin ich konfessionslos. Der Nikolaus arbeitet am 6. Dezember – ich bin für das Weihnachtsfest zuständig. Aber trösten Sie sich – selbst Markus Söder hat uns schon verwechselt. „Heute zur Kabinettssitzung gibt es sogar einen Nikolaus … Das wird sicher eine gute Stimmung“, schrieb er in der Adventszeit 2016 auf seiner Facebook-Seite unter das Bild eines Schokomännchens mit roter Kapuze und Glöckchen, das weder Bischofsmütze noch -stab trug. Dabei hatte seine Partei kurz zuvor noch ein ganz klares Statement verbreitet: „Nikolaus statt Santa Claus!“ Aber ich bin ja zum Glück nicht nachtragend. ABER VIELLEICHT AUCH NICHT MEHR GANZ ZEITGEMÄSS? ICH WILL IHNEN JA NICHT ZU NAHETRETEN – ABER SIE WIRKEN NICHT GERADE WIE EIN ROLE- MODEL FÜR EINEN GESUNDEN LEBENS- STIL … Wem würden Sie denn eher das Frohe am Fest abnehmen? Einem verkniffenen Hungerhaken, der Ihnen eine Selleriestange auf den Gabentisch legt, und wie gut gelaunt kann jemand sein, dem dauernd der Magen knurrt? Klar, vor ein paar Jahren hat ein britisches Shoppingcenter ein paar Weihnachtsmänner an den Start gebracht, die aussahen, als wollten sie zu einem Triathlon aufbrechen, anstatt für eine ordentliche Bescherung zu sorgen. Zum Glück ist meine Fanbase für mich auf die Barrikaden gegangen. Die fragten sich dann schon „Was passiert als Nächstes? Werden sie den Osterhasen kastrieren?“ ESSEN SIE DENN WIRKLICH ALL DIE KEKSE, DIE MAN IHNEN ETWA IN DEN USA HINSTELLT? Das wären – auch das hat mal jemand berechnet – 38 Milliarden Kalorien. Ich kann also sagen: Gemessen an dem, was ich nicht esse, müsste ich eigentlich viel schlanker sein. WARUM SIND SIE EIGENTLICH NOCH SINGLE? Wenn Sie ahnen würden, wie lange ich schon auf Tinder bin – aber da wollen die Frauen ja meist einen 1,90-m-Athleten – der neben seinem Job als Hirnchirurg noch als Pilot UND Literat arbeitet. Keine will zu mir nach Lappland ziehen. Genauer gesagt in den Berg Korvatunturi – den Ohrenberg. Vielleicht, weil er direkt an der Grenze zu Russland liegt? Aber das war ja nicht immer so ein Problem wie aktuell. Ich setze jedes Jahr große Hoffnungen auf das Meet-and-Greet mit meinen Fans in Napapiiri am Polarkreis. Aber bislang hatte ich keinen Erfolg. Trotz der romantischen Stimmung. Da laufen auch schon mal eine Menge leuchtender Rentiere herum. AUCH SO EIN WEIHNACHTSWUNDER? Würde ich ja gern behaupten. Aber weil es in Lappland jährlich rund 3.000 bis 5.000 Verkehrsunfälle mit Rentieren gab, die vor allem für die Vierbeiner tödlich endeten, wurden deren Geweihe versuchsweise mit haltbarer und wasserfester Leuchtfarbe eingesprüht, die das Licht von Scheinwerfern reflektiert. WAS SAGEN SIE DEN MILLIONEN VON KOPIEN, DIE DA DRAUSSEN UNTER- WEGS SIND UND BEHAUPTEN, IHREN JOB ZU MACHEN? Bloß mit Übergewicht, einem Kostüm, einem Schlitten und einem Bart lässt sich diese verantwortungsvolle Aufgabe nicht bestreiten. Man braucht Fingerspitzengefühl, Geduld, mehr Entertainerqualitäten als Frank Sinatra und gute Nerven. Das fällt nicht einfach so vom Himmel. Aber man kann sich etwas davon aneignen. Es wird in Santa-Schulen unterrichtet. Man lernt Sätze wie „Santa ’s not going to promise that you’re going to get everything you ask for, but he promises you’re going to like everything you get.“ Man erfährt, wie man sich kleidet, „schminkt, den Bart santamäßig pflegt“, lernt die „Santa Sign Language“ (ein tonal sehr tief gelegtes Sprechen), den Umgang mit Rentieren, das perfekte „Ho, Ho, Ho …“, man erhält „Santa flight lessons“ und eine Übersicht der aktuell angesagten Spielsachen und Elektronik-Gadgets. VIEL DAVON WIRD ES DIESES JAHR JA NICHT GEBEN: INFLATION UND SO … Ich müsste dringend an der Verteilung arbeiten. Manchmal komme ich in Häuser, da sind die Kinder schon von ihren Adventskalenderpräsenten so geschenkesatt, dass ihre ganze Freude bis zum Heiligen Abend verbraucht ist. In anderen Haushalten sind sie schon überglücklich, wenn sie ein neues Buch oder neue Malstifte bekommen. Stellen Sie sich vor, in Deutschland ist jeder dritte Haushalt mit mehr als zwei Kindern von Armut betroffen. Das ist furchtbar. In so einem reichen Land. Nicht nur, aber besonders auch an Weihnachten. Ich kann vieles – aber das kann ich nicht ändern. Das müssen andere tun. Toll finde ich die Weihnachtsaktion des Frankfurter Kinderbüros: Mehr als 5.000 Kinder schreiben einen Wunsch auf eine Wunschkarte, die dann von Ende November (immer montags nach Totensonntag) bis Mitte Dezember in verschiedenen Geschäften und Bankfilialen Frankfurts hängen. Und auch ich tue was ich kann. WAS SAGEN SIE EIGENTLICH DEN WEIHNACHTSVERÄCHTERN? IMMERHIN EIN FÜNFTEL DER DEUTSCHEN WÜRDE SIE UND DAS FEST AM LIEBSTEN ABSCHAFFEN … Dass man eine Abneigung gegen Brokkoli hat und Dieter Bohlen nicht mag – das verstehe ich. Aber Weihnachten? Genauso könnte man sagen, dass man Nächstenliebe verabscheut. Selbst in der Kommune II stand damals ein Weihnachtsbaum – wussten Sie das? Und eigentlich müsste es einen doch auch stutzig machen, dass – wer Weihnachten wirklich ganz aus dem Weg gehen will – schon bis nach Nordkorea müsste. Allein das Absingen von Weihnachtsliedern kann einen da schon ins Arbeitslager bringen. Auch die Nazis waren erklärte Weihnachtsverächter. Nein, ein Leben ohne Weihnachten ist sicher möglich. Aber ich jedenfalls finde, die Welt ist schöner mit einem Fest darin, das zumindest einmal dazu gedacht war, die weltweiten Vorräte an Familiensinn, Freundschaft, Verbindlichkeit, Friedfertigkeit aufzustocken. Nutzen Sie die Chance. Es ist vielleicht das überhaupt größte Geschenk, das man sich und anderen zu Weihnachten machen kann. So – jetzt muss ich weiter – Sie haben nicht zufällig ein paar Kekse im Haus?
OPEN 9 KUNSTSUPERMARKT Der mittlerweile 24. Kunstsupermarkt in Frankfurt hat seine Pforten geöffnet. Bis zum 4. Februar 2023 finden Kunstinteressierte im Kunstsupermarkt auf der Schweizer Straße wieder viele schöne, überraschende und aufregende Werke für das eigene Zuhause, fürs Büro oder zum Verschenken. Sowohl etablierte Kunstschaffende wie auch junge Talente aus dem In- und Ausland präsentieren in der Pop-Up-Galerie Zeichnungen, Acrylund Ölbilder, Aquarelle, Fotokunst und Kleinplastiken. Ausschließlich Originale und Unikate. Kunst erschwinglich zu machen, ist das Motto des Kunstsupermarktes. Zu kaufen sind die Werke für 69 Euro, 129 Euro, 249 Euro und 359 Euro. F, Schweizer Str.24, https://kunstsupermarkt.de FRANKFURTER WEIHNACHTSMARKT Der Frankfurter Weihnachtsmarkt gehört aufgrund seiner Besucherzahl und Größe zu den bedeutendsten Weihnachtsmärkten des Landes. Aufwändige und kreative Standdekorationen, die malerischen Kulissen von Römerberg und Paulsplatz und der riesige Weihnachtsbaum lassen den Frankfurter Weihnachtsmarkt bis zum 22. Dezember auch zu einem der schönsten Weihnachtsmärkte der Republik werden. F, Römerberg, Paulsplatz, Mainkai, Hauptwache, Friedrich-Stoltze-Platz, bis 22. Dezember WAS GIBT’S NEUES? MODE, GENUSS, WOHNEN, LIFESTYLE – DARÜBER SPRICHT DIE STADT THE WESTIN GRAND FRANKFURT Nach einer 22-monatigen Renovierungsphase ist das The Westin Grand Frankfurt zurück. Mit neuem Design und einzigartigem Konzept ist das Haus nicht nur Hotel, sondern eine Oase des Well-Being mitten in der Innenstadt. Mit seinem Well-Being-Konzept setzt das The Westin Grand Frankfurt auf die sechs Säulen des Wohlbefindens. Feel Well, Eat Well, Sleep Well, Move Well, Work Well und Play Well – das sind die Leitsätze der Hotelmarke, die die wichtigsten Bedürfnisse von Hotelgästen auf höchstem Niveau vereinen. Dank des Umbaus wird dieses Konzept nun im gesamten Hotel gelebt und für den Gast spürbar. F, Konrad-Adenauer-Straße 7, http://thewestingrandfrankfurt. infrankfurtammain.net BARRIO Mitten in Sachsenhausen haben die Brüder Tarek und Omar Loukili ihre zweite Barrio-Dependance eröffnet. Im Frankfurter Café Barrio liegt der Fokus auf Frühstücksangeboten mit marokkanischem Einfluss, Kaffee aus Bohnen einer eigens für das Barrio erstellten Röstung sowie köstlichem hausgemachtem Kuchen. F, Darmstädter Landstraße 42, https://barrio-coffee.com BLUE TOMATO In Nachbarschaft zur Konstablerwache, in der Fahrgasse 111, hat der österreichische Boardsport- und Lifestylespezialist Blue Tomato einen Shop in Frankfurt eröffnet. Auf 230 Quadratmetern warten angesagte Styles der großen Top-Brands sowie viele neue junge Marken, Streetund Snowwear, Sneaker und Accessoires für Damen, Herren und Kinder. Natürlich darf das Equipment rund um Boardportarten nicht fehlen – hier gibt es alles, was das Rider-Herz begehrt. F, Fahrgasse 111, www.blue-tomato.com HOPPI GALOPPI Der Pop-up Record Store Hoppi Galoppi in der Nähe des Merianplatzes von DJ, Veranstalter, Musikjournalist und Radiomacher Matthias Westermacher und seinem Kompagnon Sascha Behnsen bietet hauptsächlich gebrauchte Schallplatten, CDs, Bücher, Siebdrucke von Print Now Riot Later, Moni Port sowie Philip Wächter und Honig aus Frankfurt. Die Nutzung der Räumlichkeiten ist zunächst bis zum Jahresende vorgesehen. F, Berger Straße 56 PIZZA RIMINI Rimini – wer denkt da nicht an Sehnsuchtsgefühle nach dem sommerlichen Urlaub in Italien der 70er Jahre. Die Pizzeria Rimini steht für wahre Genussmomente: Eine echte neapolitanische Pizza in Offenbach, gebacken in 90 Sekunden bei über 400 Grad in einem neapolitanischen Kuppelofen mit rotierender Steinplatte, 48 – 72h ruhender Teig aus eigener Rezeptur, handpassierte Tomatensoße aus San Marzano Tomaten und viel Leidenschaft. Weniger ist eben manchmal mehr. Gleichzeitig ist der Anspruch an gute Qualität hoch und daher werden nur die besten Produkte genutzt. OF, Hafenallee 39, https://pizza-rimini.com
