28 ///// BAUEN UND WOHNEN spezial SOLARSTROM Sonnige Aussichten Immer mehr Menschen in Deutschland liebäugeln angesichts hoher Strompreise mit der Anschaffung einer Solaranlage. Der Strom vom eigenen Dach wird für viele Hauseigentümer immer attraktiver. „Mit der Energiekrise ist das Interesse an Solaranlagen im vergangenen Jahr nochmals sprunghaft gestiegen“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband Solarwirtschaft. Nach einer repräsentativen Umfrage des Verbandes liebäugeln knapp 70 Prozent der Eigenheimbesitzer mit der Anschaffung einer Solarstromanlage. Jeder sechste würde sie am liebsten noch dieses Jahr installieren. KEINE MEHRWERTSTEUER AUF SOLARANLAGEN Beflügelt wird das Interesse an einer Photovoltaikanlage auch durch Gesetzesänderungen. „Wer seit Jahresanfang eine Photovoltaik-Anlage auf oder in der Nähe seines Hauses installieren lässt, zahlt auf die Lieferung, den Erwerb und die Installation der Anlage und den dazugehörigen Speicher keine Mehrwertsteuer“, betont Sibylle Barent, Leiterin Steuer- und Finanzpolitik bei Haus & Grund. Dies gelte allerdings nur für Anlagen, deren maximale Leistung 30 Kilowatt Peak (kWp) beträgt. Bis zu dieser Leistungsgrenze muss auch der ins Netz eingespeiste Strom nicht versteuert werden. Anmelden muss man die Anlage beim Finanzamt aber trotzdem. NEUE VERGÜTUNGSSÄTZE FÜR EINGESPEISTEN STROM Darüber hinaus wurde die Einspeisevergütung etwas erhöht. So gibt es für alle Anlagen bis 10 kWp, die überschüssigen Strom einspeisen, derzeit 8,2 Cent pro Kilowattstunde. Wer den gesamten Energieertrag einspeist, bekommt noch mehr. „Angesichts der Strompreise rechnet sich eine PV-Anlage heute besonders gut im Falle hoher Eigenverbrauchsquoten“, weiß Körnig. LÄNGERE WARTEZEITEN WEGEN HOHER NACHFRAGE Die höhere Nachfrage nach PV-Anlagen hat allerdings auch ihre Schattenseiten. „Die sprunghaft gestiegene Nachfrage bei gleichzeitig teils noch anhaltenden Lieferengpässen infolge der Corona-Pandemie sowie begrenzten Installationskapazitäten führten im vergangenen Jahr oft zu längeren Wartezeiten“, berichtet Körnig. Betrug der Zeitraum zwischen Bestellung und Inbetriebnahme einer Solaranlage zuvor nur wenige Wochen, so sind es aktuell nicht selten einige Monate. KÜNFTIGER STROMVERBRAUCH ENTSCHEIDEND Wer heute eine PV-Anlage installieren möchte, sollte deshalb rechtzeitig mit den entsprechenden Fachfirmen Kontakt aufnehmen. Die Firmen sind meist auch bei der Anmeldung in das sogenannte Marktstammdatenregister behilflich. „Bei einem ersten Kontakt werden dann zunächst die infrage kommenden Flächen je nach Himmelsrichtung sowie die elektrische Anlage und der Zählerschrank mittels des E-CHECK auf ihre Eignung für eine Photovoltaikanlage geprüft“, erläutert Andreas Habermehl, Geschäftsführer Technik und Berufsbildung beim Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). Dann wird anhand des künftigen Stromverbrauchs – etwa für ein Elektroauto oder eine Wärmepumpe – die Anlage konzipiert. Habermehl rät dazu, den Platz auf dem Dach auszunutzen und die Anlage mit Blick auf den zukünftigen Bedarf großzügig zu planen, denn Nachrüstungen würden oft teurer. Teilweise können Module derselben Baureihe später auch nicht mehr nachbestellt werden. Sinnvoll dürfte es sein, mehrere Angebote einzuholen. NETZBETREIBER KOMMEN KAUM HINTERHER Neben den reinen Modulen bedarf es noch eines Wechselrichters, der den Gleichstrom in Haushaltsstrom umwandelt. Nötig ist darüber hinaus ein Zweirichtungszähler, damit der nicht im Haushalt genutzte Strom problemlos ins allgemeine Stromnetz eingespeist werden kann. Je nach Region und Netzbetreiber gab es dafür allerdings in den vergangenen Monaten mehrwöchige Wartezeiten. Bei der Frage, ob sich ein Speicher lohnt, scheiden sich die Geister. Auf der einen Seite kann damit der Eigenverbrauch erhöht werden, andererseits kostet die Anschaffung Geld. Zudem ist die Lebensdauer der Solarspeicher begrenzt. VIELE ANLAGEN AMORTISIEREN SICH INNERHALB VON 20 JAHREN Wann sich eine Anlage ohne Speicher amortisiert, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen installierte Leistung, Anschaffungs- und Finanzierungskosten, vor allem die Höhe des Eigenverbrauchs sowie die Entwicklung der Stromkosten. „Die meisten Anlagen rechnen sich innerhalb von 20 Jahren. Wird der Solarstrom für den Betrieb einer Wärmepumpe oder zum Laden eines E-Autos genutzt, dann amortisiert sich die Anlage nach rund zehn Jahren“, sagt Habermehl. Bei einer Laufzeit von mehr als 25 Jahren zahle sich die Investition also durchaus aus. Vorab geprüft werden sollte auch die Dauer der Garantie auf die PV-Module. Darüber hinaus ist es ratsam, die Anlage gegen mögliche Schäden wie Brand, Blitzschlag oder Hagel über die Wohngebäudeversicherung mitzuversichern. KARIN BIRK FREIE JOURNALISTIN ///// PRIVATES EIGENTUM ///// 05_2023
_ Anzeige 29 AQUABION ® Kalkwandler Rohrleitungen verstopfen, teure Armaturen, Haushaltsgeräte, Wasch- oder Spülmaschinen verkalken und verursachen kostspielige Schäden im Haus oder an den Geräten selbst. Kalk und Rost sind für Immobilien ein Problem! Fotos: © www.bernhardmuellerfoto.de AQUABION ® ist eine innovative, umweltfreundliche Wasserbehandlung – ganz ohne Stromanschluss, ohne Salz, ohne laufende Wartung und ohne Chemikalien. Als eine Alternative zu Enthärtungsanlagen nutzt der AQUABION ® ein patentiertes galvanisches Verfahren zur Behandlung des Wassers, bei dem eine Zinkopferanode mit einem speziellen Verwirbelungskörper zum Einsatz kommt. Der interne Aufbau des AQUA- BION ® sorgt gleichzeitig dafür, dass das Wasser und die Anode starken Scherkräften ausgesetzt werden. Dadurch wird die Selbstreinigung der hochreinen Zinkanode unterstützt. Armaturen, Perlatoren, Boiler und sonstige Anlagen sollen so zu Hause geschützt werden. Die Härte im Wasser wird nicht reduziert! Die wichtigen Mineralien bleiben im Wasser erhalten! ///// _ Der patentierte AQUABION ® arbeitet ohne Salz – der Geschmack des Trinkwassers wird nicht verändert. _ Die Installation des AQUABION ® erfolgt deutschlandweit durch ION-Fachinstallateure. MEHR INFORMATIONEN ÜBER AQUABION ® unter: Tel.: (02 11) 6 18 70-0 oder info@aquabion.de AQUABION ® Made in Germany www.aquabion.de _ Anzeige 65-PROZENT-EE-VORGABE Abrechnung hybrider Heizungsanlagen In den vergangenen Wochen wurde intensiv über die geplante Pflicht diskutiert, bei neu zu installierenden Heizungen nur noch Heizanlagen einzubauen, die mit 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Der Einbau unkonventioneller Heizanlagen hat immer auch Auswirkungen auf die Heizkostenabrechnung. Abhängig von den eingesetzten Energieträgern ergeben sich spezielle Regeln, die es zu berücksichtigen gilt. Bei der KALORIMETA GmbH (KALO) werden bereits seit Jahren Heizanlagen wie Solarthermie, Wärmepumpen, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) sowie multivalente, also hybride Heizanlagen abgerechnet. Jens Well verantwortet seit rund sieben Jahren den Bereich Abrechnung regenerativer Energien und engagiert sich u. a. in der Arbeitsgemeinschaft Heiz- und Wasserkostenverteilung e. V. (ARGE HeiWaKo): „Beim Einsatz von Hybridheizungen im Zuge der zu erwartenden Vorgabe empfehlen wir gemeinsam mit der ARGE, dass mithilfe von Wärmezählern und Smart Metern gemessen wird, ob tatsächlich mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien eingesetzt wurden. In der Heizkostenabrechnung sollten dann die jeweiligen Prozentanteile explizit ausgewiesen werden, damit der Eigentümer weiß, wie effizient seine Anlage ist.“ Bei Hybridheizungen und anderen Heizanlagen, die über erneuerbare Energien versorgt werden, sei laut des Abrechnungsexperten bedeutsam, dass die durch den Verbrauch von Trinkwasserwärme und Heizwärme verursachten Kosten gemäß § 9 der Heizkostenverordnung voneinander getrennt berechnet und ausgewiesen werden: „Das geht nur, wenn die kostenbehafteten Energien verursachergerecht gemessen und zugeordnet werden sowie die kostenfreien Energien korrekt berücksichtigt werden. Kostenfreie Energie ergibt sich beispielsweise daraus, dass Energie aus der Solarthermie kostenfrei an die Bewohner abgegeben werden muss.“ Auch das „Wie“ der Kostenberechnung sei essenziell, daher hat Jens Well mit seinem Team für jede Heizanlage Rechenwege und Formeln entwickelt, die eine rechtssichere Abrechnung ermöglichen. ///// www.kalo.de PRIVATES EIGENTUM ///// 05_2023
Laden...
Laden...
Laden...