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Pro Arte | Klassik für Frankfurt

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Beilage zur Konzertreihe Pro Arte in der Alten Oper Frankfurt für die Saison 2023/2024

Pro Arte | Klassik für

Die Konzertreihe Pro Arte startet mit 24 Veranstaltungen in der Alten Oper ab Oktober in die Saison 2023/24 ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG Abonnement-Zyklus »Internationale Orchesterkonzerte« WELCOME BACK, AMERICA! © Yassine El Mansouri National Symphony Orchestra of Washington Selten waren die »Internationalen Orchesterkonzerte« von Pro Arte Frankfurt so hochkarätig besetzt wie in der Saison 2023/24. Auch die führenden US-amerikanischen Klangkörper melden sich zurück in Frankfurt. Aus Chicago, Washington und Dallas bringen sie luxuriösen Breitwandsound in die Alte Oper. Daneben ergänzen renommierte europäische Orchester wie das Chamber Orchestra of Europe, das London Philharmonic Orchestra, das Orchestre des Champs-Élysées und die Wiener Symphoniker das Angebot der Frankfurter Konzertdirektion. Von Ilona Schneider Amerika! Das verströmt besonderen Klang. Land der unbegrenzten Möglichkeiten. American Dream. Höher, schneller, weiter. Auch in Sachen Orchester klingt Amerika nach Spitzenqualität: groß, perfekt, außerordentlich. Und aufregend charaktervoll! Denn die amerikanische Orchesterlandschaft hat so viele Gesichter wie das Land selbst. Und doch ist sie irgendwie vertraut, denn kaum gibt es unter den großen US-amerikanischen Orchestern eines, in dessen DNA sich nicht Europa eingeschrieben hätte. Waren es doch europäische Einwanderer, die ihre Orchesterkultur mit in die neue Heimat nahmen. Und sind es doch oftmals bedeutende Dirigentenpersönlichkeiten mit europäischen Biografien, die ihre Prägung in die Orchesterhistorien eingebracht haben. Aber längst ist der Kulturtransfer zwischen Alter und Neuer Welt keine Einbahnstraße mehr. Von Orchesteraufstellungen bis hin zu Klangidealen, von Konzerten © Sylvia Elzafon für jedermann bis hin zu Education-Programmen ist viel zurück nach Europa gelangt und hat nachhaltig Schule gemacht. Wenn nun drei der führenden US-amerikanischen Orchester bei Pro Arte zu Gast sind, bietet sich endlich wieder ausführlich Gelegenheit, den American Way of Orchestra zu entdecken. Den gemeinsamen Weg von Riccardo Muti und dem Chicago Symphony Orchestra etwa, der 2024 allerdings an ein vorläufiges Ziel kommen wird. Dann nämlich nimmt der Italiener seinen Hut am Lake Michigan und es endet die Chicagoer »Ära Muti«. Auch in Frankfurt empfiehlt sich das Orchester ein letztes Mal unter der Leitung von Muti als seinem Chefdirigenten und zeigt in zwei Konzerten einen klanggewaltigen Ausschnitt aus der enormen Bandbreite der gemeinsamen Arbeit. Darunter Werke wie Strawinskys »Feuervogel«, Brahms zweite Sinfonie oder Mendelssohns »Italienische« Sinfonie. Aufgeschlossenheit und Risikobereitschaft bei gleichzeitig starkem Traditionsbewusstsein kennzeichnen die Programme vieler amerikanischer Orchester. Von Schubladendenken keine Spur. Stattdessen buchstäbliche Grenzenlosigkeit. Der berüchtigten Trennung von E- und U- Musik begegnen Generationen von Amerikanern bereits mit erfrischendem Unverständnis. Daran sind Jazz und Hollywood nicht unbeteiligt. In den typisch amerikanischen Spagat zwischen Kino- und Konzertsaal geht das Washingtoner National Symphony Orchestra unter der Leitung seines Chefdirigenten Gianandrea Noseda, wenn es in Frankfurt zu Gast ist. Erich Wolfgang Korngold, der in den 1930er Jahren die Filmmusik revolutionierte, führte 1947 in St. Louis sein Violinkonzert auf. Hilary Hahn verhehlt ihre Liebe zu Korngolds üppigem Konzert nicht. Es ist eines der Herzstücke im Repertoire der Amerikanerin. Und wenn sie mit einem Augenzwinkern erklärt, der Finalsatz sei purer »Rock ’n’ Roll«, dann möchte man sie bitte sofort hören mit diesem fabelhaften Konzert. Und noch einmal steht Hollywood bei Pro Arte auf dem Programm. Dann nämlich, wenn das Dallas Symphony Orchestra und Fabio Luisi die künstlerische Verbindung zweier Weltstars zum Klingen bringen: »Composed especially for Anne-Sophie Mutter« lauten die fast liebevollen Worte, mit denen John Williams sein zweites Violinkonzert einer der bedeutendsten Violinistinnen der Gegenwart widmet. »Er ist ein großartiger Komponist, egal in welchem Stil er schreibt«, schwärmt Anne-Sophie Mutter. Jetzt hat der legendäre Filmkomponist ihr ein opulentes Werk geschaffen. Prädikat: Unbedingt entdeckenswert! Ein Segen für die Musikwelt, dass die pandemiebedingten Reisebeschränkungen Geschichte sind. Die amerikanischen Orchester können wieder über den großen Teich reisen und ihren luxuriösen Klang, ihre beeindruckende Musizierhaltung und ihre programmatische Offenheit auch in die europäischen Konzertsäle tragen. Es darf nicht verschwiegen werden: Auch klingender Luxus hat seinen Preis. Aber die Wiederbegegnung mit erstklassigem transatlantischen Breitwandsound lohnt den Einsatz allemal! Doch nicht nur Amerika, sondern auch Europa hat in Sachen Orchester einiges zu bieten. Im Oktober eröffnet das Chamber Orchestra of Europe mit Jan Lisiecki am Klavier den Abo-Zyklus der »Internationalen Orchesterkonzerte«. »Mozart zu spielen erfordert emotionale Stärke und Würde«, weiß der sympathische Starpianist. Wie emotional stark und würdevoll sein Klavierspiel ist, zeigt er an diesem Abend in Mozarts zukunftsweisendem 22. Klavierkonzert. Dass Lisiecki zudem über alle technischen Anforderungen erhaben ist, stellt er in Frankfurt mit einem weiteren Werk unter Beweis: mit Chopins Andante spianato und Grande Polonaise brillante, das man in der Fassung für Klavier und Orchester nur sehr selten zu hören bekommt. Ebenfalls stark besetzt ist das Konzert mit dem London Philhamonic Orchestra unter Edward Gardner und mit Hélène Grimaud als Solistin. In der Saison 2020/21 ernannte Pro Arte das britische Orchester zu ihrem Orchestra in Residence. Aus gutem Grund: Lautmalerische Perfektion, Interpretationen voller Reibungspunkte, gewaltige Klanggestaltung und empfindsame Soli zeichnen die orchestrale Arbeit aus. Als einer der bedeutendsten Klangkörper Großbritanniens gibt es klassische Konzerte, spielt aber auch Musik zu Filmen und Computerspielen ein, betreibt ein eigenes Plattenlabel und erreicht jedes Jahr tausende Menschen durch seine Aktivitäten für Kinder, Familien und Schulen. In diesem Jahr präsentiert das Orchester in Frankfurt gemeinsam mit Hélène Grimaud Johannes Brahms’ erstes Klavierkonzert, das fulminant ergänzt wird durch seine tiefgründige Sinfonie in c-Moll. Von Brahms zu Mozart, von England nach Frankreich und Belgien: Mit einem Werk der Extraklasse trumpfen das Orchestre des Champs-Élysées und das Collegium Vocale Gent unter der Leitung des Gründervaters beider Ensembles Philippe Herreweghe an diesem Abend in Frankfurt auf. Als Geschichte voller rätselhafter Anspielungen, nächtlicher Boten und mystischer Vorahnungen wird die Entstehung von Mozarts Requiem gerne erzählt. Doch der Zauber des Werks, das tatsächlich zu den letzten des Salzburger Komponistengenies gehört, braucht keine geheimnisvolle Entstehungsgeschichte, um sich zu entfalten. Bereits der Eingangschor beschert erste Gänsehautmomente, von den zahlreichen zauberhaften Arien und ergreifenden Chorpassagen ganz zu schweigen. Unter den Händen von Philippe Herreweghe und seinen Spitzenensembles aus Paris und Gent verheißt das Werk ein echtes Highlight im Konzertkalender von Pro Arte Frankfurt. Letzte Station der Reise durch die europäische Orchesterlandschaft: Wien. Wie könnte es anders sein, ist Wien doch eine der bedeutendsten Städte der Musikgeschichte. Mit den Wiener Symphonikern tritt hier ein Traditionsklangkörper bei Pro Arte auf den Plan. An seiner Seite: Gautier Capuçon, einer der führenden europäischen Cellisten. Ob man ihn in der Nacht wecken und er dann spontan Dvořáks Cellokonzert spielen könne, wurde Capuçon im Talk der Hamburger Elbphilharmonie gefragt. Das könne er wohl, antwortete der Franzose. Aber es sei nichts, was man einfach so herunterspiele. Das Konzert erfordere immer wieder eine neue Annäherung, eine neue Suche, ein neues Finden und Verstehen. Man müsse sich gemeinsam mit dem Konzert auf eine Reise begeben. So oft Capuçon in der Alten Oper auch schon zu Gast war, Dvořák hat er hier erst einmal gespielt – vor mehr als anderthalb Jahrzehnten. Jetzt tritt er in Frankfurt die aufwühlende Dvořák-Reise aufs Neue an, gemeinsam mit den Wiener Symphonikern, die sich mit emotionalen Klangbädern bestens auskennen – ebenso wie Richard Strauss, der von Komödie bis Übermut, von Drama bis Schabernack seinen ebenfalls erklingenden Tondichtungen »Don Juan« und »Till Eulenspiegel« die ganze Bandbreite des Lebens einkomponiert hat. © Todd Rosenberg Photography Dallas Symphony Orchestra Riccardo Muti