© Markus JansVíkingur ÓlafssonKonzert im Abo B: 11.11.2025Alte Oper Frankfurt,Großer Saal, 20 UhrVíkingur Ólafsson, KlavierLudwig van Beethoven: KlaviersonateNr. 30 E-Dur op. 109sowie weitere Werke von Ludwigvan Beethoven, Franz Schubert& Johann Sebastian BachKarten ab 22 EuroKhatia Buniatishvili© Esther HaaseKonzert im Abo A: 22.3.2026Alte Oper Frankfurt,Großer Saal, 19 UhrOrchestre de la Suisse RomandeJonathan Nott, LeitungKhatia Buniatishvili, KlavierClaude Debussy: »Imagespour Orchestre« L. 122Johannes Brahms: KlavierkonzertNr. 2 B-Dur op. 83Karten ab 35 EuroZWEI SUPERNOVAS IMGLEICHEN KOSMOSKhatia Buniatishvili und Víkingur Ólafsson eint die Liebe zur Heimat und das unbedingte Bekenntnis zumeigenen Weg. 2025/26 zählen sie zur hochkarätigen Pianistenriege bei Pro Arte Frankfurt.Von Ilona SchneiderRein äußerlich könnten sieunterschiedlicher nichtsein: Sie mag die auffälligenOutfits, gern darf esetwas lasziv-extravagant sein. Er istlieber etwas geordneter unterwegs:Seitenscheitel, Hornbrille, Rollkragenpulliunter dem Anzug in gedeckterFarbe. Ihr körperhaftes Klavierspielkommt einem Vulkanausbruch gleich.Er bevorzugt die vornehme Haltungund zeigt nur selten größere Gesten.Trotzdem gelten Khatia Buniatishviliund Víkingur Ólafsson beide als ausgemachteExzentriker am Klavier:eigensinnig und fest entschlossen,nach dem ganz persönlichen Wegabseits der ausgetreten Interpretationspfadezu suchen.Gefühlt ist es noch gar nicht langeher, dass Buniatishvili und Ólafssonzu den absoluten Shootingstarsder Klavierwelt zählten. Noch immernimmt man sie als junge Wilde wahr.Dabei geht die gebürtige Georgierinbereits auf die Vierzig zu. Für Ólafssonhat das fünfte Lebensjahrzehntbereits begonnen. Was aber auchheißt: Beide gehören sie nicht zu dergroßen Schar der früh emporgejubeltenStars, deren Glanz im oftmalsviel zu schnelllebigen Klassikbetrieblängst schon verblichen ist. Ólafssonund Buniatishvili überstrahlen dieKonzertwelt seit Jahren und weiterhinmit ungebrochener Helligkeit. Mitein Grund dafür: Sie bleiben nur sichselbst treu und sie sind authentischin dem, was sie auf die Bühne bringen.»Ich glaube, das Publikum kannintuitiv erkennen, wer ein Künstlerwirklich ist«, bringt es Buniatishviliauf den Punkt. »Ich kann mich nichtverstellen, nicht lügen – ich bin einfach,wer ich bin.« Ihr So-Sein hatviel mit ihrer frühkindlichen Prägungzu tun, wie die gebürtige Georgierinselbst beschreibt. »Meine georgischeHerkunft ist mir sehr wichtig. Ich pflegesie und versuche, sie unbedingtzu erhalten«, berichtet die Kosmopolitin,die ihre Zelte inzwischen in Parisaufgeschlagen hat. Aus Georgienmitgenommen hat sie nach eigenerEinschätzung: »mein Temperamentund meinen ›Träumer-Charakter‹«.Überschäumende Emotionalität,Warmherzigkeit und südländischeOffenheit attestiert Buniatishvili ihrengeorgischen Landsleuten. Ólafssonspricht eher von der Abgeschiedenheitseiner Heimat mitten im Nordatlantik– besonders in den nochweitgehend internetlosen 1990er-Jahren–, den rauen Elementen und derInstabilität der Vulkaninsel, die ihn alsKünstler geprägt haben. Kein Wunder,dass er sich besonders Glenn Gouldund seiner legendären introvertiertenArt verbunden fühlt. Noch etwas teiltÓlafsson mit dem früh verstorbenenKanadier: die tiefe Liebe zu JohannSebastian Bach. »Für mich ist Bachdas Alpha und Omega«, bekräftigt erund bringt den Barockmeister am11. November mit Anne zu seinem Sophie Mutter Rezitalin die Alte Oper. Dann macht er Bachzum Ausgangspunkt eines Programms,das seinem feinen Gespürfür die intimen Zwischentöne einPodium bereitet und in Beethovenstief emotionaler und völlig unkonventionellerSonate op. 109 gipfelt.Khatia Buniatishvili hat in ihrem ProArte-Konzert das traditionsreicheOrchestre de la Suisse Romandeunter der Leitung seines MusikdirektorsJonathan Nott zur Seite. Auf demgemeinsamen Programm das zweiteKlavierkonzert von Johannes Brahms:ein klingendes Hochgebirge von bald50 Minuten Aufführungsdauer. FürBuniatishvili die perfekte Spielwieseihres überbordenden Temperaments,ihrer Sinnlichkeit, ihres Eigensinnsund ihrer aufregenden Unberechenbarkeit.ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNGHERZLICH WILLKOMMEN,LUKAS STERNATH!© Thomas RabschLukas SternathSAISONERÖFFNUNG MITDEN WIENER SYMPHONIKERNUND LUKAS STERNATHKonzert im Abo A: 4.11.2025Alte Oper Frankfurt,Großer Saal, 20 UhrWiener SymphonikerPetr Popelka, LeitungLukas Sternath, KlavierLudwig van Beethoven:Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 1D-Dur »Titan«Karten ab 42 EuroLukas Sternath lässt sich gern vom Leben überraschenund liebt die Stille vor der ersten Note. Im November gibtder Pianist sein Debüt bei Pro Arte Frankfurt.Von Ilona Schneiderweiß ich, woraufich in zweiJahren Lust habe.«»WasEigentlich, soscheint es, ist Lukas Sternath eineKarriereplanung gründlich zuwider.»Ich schaue mehr, was das Leben mirschenkt«, sagt er auf die Frage, wo ersich künstlerisch in zehn Jahren sieht.Der 24-jährige Wiener darf getrostgelassen sein, denn bisher hat ihndas Leben durchaus reich beschenkt.Mit einem großartigen musikalischenTalent ist er gesegnet, auf das immergrößere Teile der Konzertöffentlichkeitinzwischen aufmerksam werden. Aberschon Johann Sebastian Bach wusstees: Talent allein reicht nicht, um dahinzu kommen, wo dieser junge Pianistjetzt steht. Er ist auf dem Sprung, dieMusikwelt zu erobern. Ein wacherGeist, Beharrlichkeit, Besonnenheit,Ernsthaftigkeit – und was nicht allessonst noch zum notwendigen Karriererüstzeuggehört: Sternath besitzt es inbesonderem Maße. Bewundernswert,wie er in sich selbst zu ruhen scheint,während die Veranstalter sich um ihnreißen. Hilfreich dabei ist wohl, dasser den internationalen Konzertbetriebbereits früh kennenlernen durfte. AlsMitglied der weltberühmten WienerSängerknaben konzertierte er langeJahre rund um den Globus, erlebteReisestress, disziplinierte Probenarbeitund nicht zuletzt großartige Konzerterlebnisse.Das habe ihn enorm bereichert,wie Sternath gern betont.Und vielmehr noch: Der Chor habe ihmdas Tor zur Klassik geöffnet und prägesein Spiel noch heute. Denn was er alsjugendlicher Sänger über den Atem inder Musik gelernt habe, sei von unschätzbarerBedeutung auch für denPianisten Sternath.Sein Klavierstudium absolvierte erzunächst in seiner Heimatstadt undmachte von dort aus auch bei ersteninternationalen Wettbewerben auf sichaufmerksam – bis schließlich allesSchlag auf Schlag ging. Nach Erfolgenbeim Ferruccio Busoni Klavierwettbewerbin Bozen, beim DortmunderSchubert Klavierwettbewerb und beimEuropäischen Klavierwettbewerb inBremen erklomm er 2022 mit dem1. Preis und sieben Sonderpreisenbeim Internationalen ARD-Musikwettbewerbden Olymp junger und aufsehenerregenderKünstlerinnen undKünstler. Und stellt im gleichen Jahreine weitere entscheidende Weiche:Er absolviert die Aufnahmeprüfungan der Musikhochschule Hannoverund studiert seither bei Igor Levit.Der Weltstar sei ihm weit mehr alsein Klavierlehrer, sagt Sternath.Sich selbst zu akzeptieren, Selbstbewusstseinund Selbstvertrauenaufzubauen, gleichzeitig aber stetskritisch Fragen an die Musik zu stellen,das habe er von ihm gelernt.Längst agieren Levit und Sternathauf Augenhöhe. Ohnehin hat dasKonzertleben auch den Jüngereninzwischen fest im Griff. Als ECHORising Star präsentierte er sich in dervergangenen Saison in den großeneuropäischen Konzertzentren vonHamburg bis Budapest, Stockholmbis Barcelona, London bis Lissabon.Darüber hinaus feierte ihn das Publikumder Salzburger Festspiele, desHeidelberger Frühlings oder des Klavier-FestivalsRuhr. In Frankfurt gibter nun auf Einladung von Pro Artesein Orchesterdebüt. Und als waschechterWiener bringt er dazu nebenden Wiener Symphonikern unter derLeitung ihres Chefdirigenten PetrPopelka noch ein weiteres Stück Heimatmit in die Alte Oper: BeethovensKlavierkonzert op. 15, mit dem sichder gebürtige Rheinländer seinerzeitendgültig als führender Pianist undtonangebender Komponist in derDonaumetropole empfahl.
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