Aufrufe
vor 2 Monaten

Schneekugel

  • Text
  • Frankfurt
  • Ausstellung
  • Stadt
  • Menschen
  • Kinder
  • Frankfurt museum
  • Historisches museum
  • Mobilität in frankfurt
  • Kinderrechte
  • Kultur
  • Wohnungsmarkt frankfurt
  • Soziale verdrängung
  • Museum
Das Magazin aus dem Frankfurt Museum

Inspirationaus Meißen

Inspirationaus Meißen Dank der finanziellen Unterstützungdes SaalhofClubs konnte das PorzellanMuseum die wertvollen Fayence-Papageien 2024 erwerben.Die 1746 gegründete Porzellanmanufakturin Höchst ist die zweitältesteDeutschlands – nach der in Meißen.Zunächst produzierte man dort allerdings„nur“ sogenannte Fayence, eineKeramik, die auch in benachbartenManufakturen hergestellt wurde.Erst ab 1750 stellte man langsam auf„richtiges“ Porzellan um, wodurch dieManufaktur in Höchst ein gewissesAlleinstellungsmerkmal bekam.Die hier zu sehenden Fayence-Vögelwurden von Johann Gottfried Beckerangefertigt. Gelernt hatte der Modelleursein Handwerk in Meißen bei JohannJoachim Kändler. Dieser war unteranderem berühmt für seine Papagei-Figuren. Offensichtlich hatte sich alsosein Schüler bei ihm etwas inspirierenlassen. Und das durchaus mit Erfolg,denn die Vögel waren in Höchst einechter Verkaufsschlager. Mehr als 20unterschiedliche Modelle soll es dortseinerzeit gegeben haben.4 aus 1.231 Jahren**ZurKennst dunoch? Infos unter www.buergerinstitut.de/kennstdunoch. Den digitalen Erinnerungskoffergibt es unter www.kennstdunoch.comStadt wurde Frankfurt erst im 14. Jahrhundert.Bereits 794 wurde das königliche Gut ander Franconofurd jedoch urkundlich erwähnt.2025 minus 794 gleich 1231.Milch kauft man heute in Karton-, GlasoderKunststoffverpackungen. Doch daswar nicht immer so. Noch in der Nachkriegszeitgab es Milch nicht im Supermarkt,sondern beim Bauern außerhalbder Stadttore oder im Milchlädchen.Und zum Transport wurde traditionelleine Kanne aus Aluminium- oder emailliertemStahlblech benutzt, mit einemschwenkbaren Tragegriff und einemeinsteckbaren Deckel, damit das teureGut nicht rausschwappen kann.Objekte wie diese Milchkannestehen im Mittelpunkt der Projektreihe„Kennst du noch?“ für Menschen mitDemenz. Sie sind Anknüpfungspunkte,mit denen Erinnern oftmals wiedermöglich wird – entweder gemeinsamim Erzählcafé im Museum oder auch individuellzu Hause. Für Letzteres gibt essogenannte digitale Erinnerungskoffermit Bildern solcher Objekte, die Stadt-,aber eben auch Lebensgeschichtenerzählen.24

Salz undSilber Die Silberschale auf Ebene 0des Historischen Museums ist daserste Exponat der Themen-Tour„Frankfurt in Bewegung. Eine Stadtmit Migrationsgeschichte“.Zwischen 1138 und 1254, als die staufischenHerrscher das Heilige RömischeReich regierten, verfügte dasReich über keine Hauptstadt im Sinneeiner dauerhaften Residenz. Die Königereisten mitsamt ihrem Hofstaat, Beratern,Beamten und Soldaten durchihr Herrschaftsgebiet. Frankfurt warfür sie ein besonders wichtiger Ort:Hier ließen sie sich zum König wählenund begründeten so die Tradition derStadt als Wahlort der deutschen Königeund Kaiser.Die silberne Schale ist ein sehrwertvoller und seltener Fund. Sie istdas bisher einzige Belegstück höfischerLebensführung im stauferzeitlichenFrankfurt. Vermutlich wurde Salz in ihrserviert – damals ein Luxusgut. DieSchale wurde in den 1980er Jahren beiAusschachtungen für die Tiefgarage aufdem Frankfurter Römerberg gefundenund war vermutlich Bestandteil einesgrößeren Silberensembles.Objekte des Museums erzählen Stadtgeschichte(n)Alle Bilder: HMFEisernerKanzler Von Rudolf Siemerings Bismarck-Denkmalexistiert nur noch ein Modell. Ausgestellt istes derzeit nicht.Im vergangenen November wurde eineBismarck-Statue in Frankfurt-Höchstgestürzt. Die sogenannte AntikolonialeBewegung bekannte sich zu der Tat, dasie den ersten deutschen Reichskanzlerwegen seiner Kolonialpolitik nicht aufdiese Weise geehrt sehen wollte.Bis 1940 gab es übrigens noch einzweites Bismarck-Denkmal in Frankfurt.Es stand vor dem Schauspielhausund wurde von Rudolf Siemering alskolossale Skulpturengruppe – zusammenmit einer Germania-Figur zuPferde – geschaffen. Diesmal waren esdie Nationalsozialisten, die den „altenOtto“ nicht mehr wollten. Zu Beginnder NS-Zeit wurde er zwar noch propagandistischausgeschlachtet, irgendwannglaubte man jedoch, dass einzweiter „Führer“ mehr störte alsbrächte. Und so fiel das Denkmal dervon Hermann Göring angewiesenen„Metallspende des deutschen Volkes“zum Opfer.25

Magazine & Beilagen